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Operndiva Anna Netrebko beim Selfie auf der Freitreppe zum Schauspielhaus. Bild: Ingrid Müller-Mertens

Auf dem roten Teppich vor dem Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt gab es am Sonnabendnachmittag einiges zu sehen. Zur Verleihung des ECHO Klassik hatten sich viele internationale Stars angesagt. Der in diesem Jahr zum 23. Mal verliehene Preis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der klassischen Musik. Operndiva Anna Netrebko, der italienische Tenor Andrea Bocelli, Rocksänger Campino, Countertenor Philippe Jaroussky, Startenor Jonas Kaufmann oder Pianistenlegende Alfred Brendel gehörten zu den Preisträgern und wurden – auch für ihre live Auftritte während der Gala- begeistert gefeiert.

Auch die Laudatoren hatten Kultstatus. Barbara Schöneberger, im aufregend grellen pinkfarbenen Abendkleid, überreichte die begehrte Trophäe an Weltstar Anna Netrebko, die als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Andrea Bocelli erhielt seinen „ECHO Klassik“ in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ aus den Händen eines alten Freundes: 20 Jahre nach seiner unvergessenen Hymne „Time to Say Goodbye“ im Duett mit Sarah Brightman zum Karriereende von Henry Maske traf er jetzt den Ex-Boxstar wieder.

Zum „Sänger des Jahres“ hat die Jury den französischen Countertenor Philippe Jaroussky gewählt. Um ihn zu ehren war aus den USA eine Laudatorin angereist, die sonst eher selten im Rampenlicht zu sehen ist: Donna Leon. Die Bestseller-Autorin ist auch eine passionierte Barock-Liebhaberin und Fan von Philippe Jaroussky. Khatia Buniatishvili freute sich über ihren ersten Echo, den sie als Pianistin für die „Solistische Einspielung“ des Jahres erhielt. Auch das Blasorchester German Brass konnte nach vierzigjähriger erfolgreicher Karriere nun endlich einen Echo als „Ensemble des Jahres“ in Empfang nehmen.

Insgesamt wurde der ECHO Klassik in 22 Kategorien verliehen. Zu den weiteren Preisträgern gehören in diesem Jahr Stars wie der Geiger Pinchas Zukerman, die Cellistin Sol Gabetta und die Sopranistin Olga Peretyatko. Für die Einspielung einer neuen, multimedial angelegten Version von Sergej Prokofjews „Peter und der Wolf“ wurden zudem Rocksänger Campino von der Band Die Toten Hosen und das Bundesjugendorchester unter der Leitung von Alexander Shelley geehrt. Eine posthume Auszeichnung ging an den im März verstorbenen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt und das Orchester Concentus Musicus Wien, den seine Witwe in Empfang nahm.

Auch die Förderung junger Talente war und ist Ziel des „ECHO Klassik“. Zu den ausgezeichneten Nachwuchskünstlern gehören neben Asya Fateyeva , Andrè Schuen, Aurelia Shimkus, Edgar Moreau und Yury Revich .

Durch den Abend führte in bewährt lockerer Weise Thomas Gottschalk. Geiger David Garrett interviewte die Preisträger als Backstage-Reporter und entlockte den Geehrten sehr individuelle und vergnügliche Statements. Startenor Jonas Kaufmann, der schon mehrfach einen Echo bekam, brachte den Abend auf den Punkt: „Es ist doch immer wieder schön!“.

Text/Bildergalerie: Ingrid Müller-Mertens


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