Fotos: Wolfgang Behrens
Das Bürgerfest am Schloss Bellevue in Berlin-Tiergarten, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, ist bereits Tradition. Erstmals lud Bundespräsident Steinmeier jetzt zu diesem Bürgerfest ein. Es fand am 8. und 9. September statt. Am ersten Tag lag der Schwerpunkt bei der Danksagung für Menschen, die sich in Deutschland ehrenamtlich engagieren. Am ersten Tag war der Zutritt zum Schloss Bellevue nur geladenen Gästen vorbehalten. Am zweiten Tag konnten alle Bürgerinnen und Bürger zum Bundespräsidenten kommen. Trotz Regenwetters bildeten sich lange Schlangen an den Eingängen. Über 4.000 ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger empfingen Bundespräsident Steinmeier und seine Gattin Frau Elke Büdenbender. Mit Speisen, Getränken und einem Kulturprogramm unterhielt der Gastgeber seine Gäste.
Zu den Künstlern gehörten unter anderem der aus China stammende Pianist Lang Lang, der deutsche Sänger, Musiker und Komponist Max Mutzke und die Bigband der Bundeswehr. Über 2.500 Helfer sorgten im Garten von Schloss Bellevue und im Haus, dass sich alle Gäste und natürlich das Präsidentenpaar rundum wohlfühlen konnten. In seiner Rede ging der Bundespräsident auf die Bundestagswahl am 24. September ein. Er betonte, die Demokratie sei „keine Selbstverständlichkeit. Demokratie ist nicht vom Himmel gefallen, sie ist über Generationen erkämpft worden." Er erinnerte auch daran, Demokratie könne untergehen! „Sie kann auch wieder verloren gehen, wenn sich niemand darum kümmert.“ Eindringlich ermahnte das Staatsoberhaupt dazu, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Unsere Redaktion sprach mit einigen Gästen, die wir auf dem Bürgerfest angetroffen hatten. Der direkt gewählte Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU) erklärte: „Das vom damaligen Bundespräsidenten Herrn Gauck ins Leben gerufene Bürgerfest setzt auch Herr Bundespräsident Steinmeier fort. Ich begrüße dieses Bürgerfest ausdrücklich. Es verbindet die Menschen, das Bürgerfest ist eine zueinander führende Brücke.“ Aus Thüringen stammt der SPD-Bundestagsabgeordnete Steffen-Claudio Lemme. Er betonte: „Hier kann die Bürgerin und der Bürger unseren Bundespräsidenten Steinmeier hautnah erleben. Das schafft Bodenhaftung und Vertrauen. Die Menschen sehen und erleben, der Bundespräsident dient ihnen und nicht umgekehrt. Ich persönlich bin ein ganz großer Freund dieser Bürgerfeste.“ Der Bundestagsabgeordnete Ulrich Petzold (CDU) vertritt als direkt gewählter Volksvertreter den Wahlkreis Dessau-Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Der Parlamentarier sieht „in dem Bürgerfest ein Zeichen der Verbundenheit des Bundespräsidenten mit den Bürgerinnen und Bürgern. Besonders hervorheben möchte ich da, dass der Herr Bundespräsident, wie auch schon sein Vorgänger, nicht nur von der Bühne aus redet. Er sucht die Leute auf und hört sich auch ihre Sorgen, Nöte und Probleme an.“ Nicole Borkenhagen (SPD) gehört der BVV Reinickendorf an. Sie sprach „von einem großartigen Bürgerfest. Man hat wieder einmal gesehen, hier treffen sich Menschen aus allen Bereichen und Schichten.“ Ein Trend greift immer mehr um sich, besonders bei jungen Gästen! Man möchte kein Autogramm haben. Heutzutage bittet man das Staatsoberhaupt um ein Selfie. Mit Geduld ließ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch diesen Trend der Zeit über sich ergehen. (Text: VTN/Fotos: Wolfgang Behrens)