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Das erste Deutsch-Italienische Forum für Innovation und Investitionen „Investing in Italian Innovation. Digital Solutions and the challenge of Industry 4.0” fand am 29. November 2017 in der Italienischen Botschaft in Berlin statt. Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative der Italienischen Botschaft in Berlin, die die Veranstaltung ausrichtet, der Italienischen Agentur für Außenhandel (ICE) und der Italienischen Handelskammer für Deutschland e.V. (ITKAM). Mehr als 300 Teilnehmer, darunter Institutionen, Forschungsinstitute, Unternehmen und Investoren aus beiden Ländern, traffen aufeinander. Zentrales Diskussionsthema war, wie digitale Transformationsprozesse zur Stärkung der Technologiepartnerschaften und Investitionen zwischen Italien und Deutschland beitragen können. Dies auch dank der lokalen Verbundenheit der regionalen Produktionsunternehmen und Unternehmensnetzwerke. An der Konferenz haben auch Vertreter von Regional- und Lokalregierungen sowie Wirtschaftsdelegationen aus Kampanien, Emilia Romagna, Toskana, Latium und Apulien – Regionen, die Partner der Veranstaltung sind – sowie aus der Lombardei, dem Piemont und Venetien teilgenommen.

Die gemeinsame Herausforderung Italiens und Deutschlands, die wichtigsten europäischen Produktionsländer, besteht nun darin, den Weg von Industrie 4.0 zu Unternehmen 4.0 zu beschreiten: Europaweit etabliert sich die digitale Wirtschaft als entscheidender Faktor auf horizontaler Ebene, der die Grenzen der Automatisierung und Mechanik überschreitet, um andere Fertigungssektoren zu erreichen und zu integrieren. Foodtech, Design, Kreativwirtschaft, Finanzen, Elektromobilität und Smart Cities sind die Bereiche, die im Fokus der Breakout-Sessions stehen und dazu beitragen, die verschiedenen Produktionsketten miteinander zu vernetzen oder komplett neue entstehen zu lassen wie zum Beispiel zwischen Foodtech und Lifesciences, Digital Content und Design, Internet of Energy und Smart Mobility.

Die digitale Transformation steht seit langem im Mittelpunkt der strategischen Partnerschaft zwischen dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem italienischen Pendant Confindustria im Rahmen des im Oktober 2016 unterzeichneten Wettbewerbsfähigkeitspaktes. Es wurden drei bilaterale Arbeitsgruppen zu den Themen Industrie 4.0, IKT-Kompetenzen und Unternehmergeist, interregionale Zusammenarbeit und Zukunft der Kohäsionspolitik eingerichtet.

Vincenzo Boccia, Präsident von Confindustria, bemerkt dazu: „Europa muss sein Engagement für nachhaltiges Wachstum vereint verteidigen und sich auf eine moderne und innovative Industrie konzentrieren, die in der Lage ist, sich den globalen Herausforderungen und den großen internationalen Wettbewerbern zu stellen. Mit dem BDI arbeiten wir seit Jahren zusammen, um sowohl in Brüssel als auch in Rom und Berlin konkrete politische Vorschläge vorzulegen, die dazu beitragen, die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Investitionen anzuregen und neue und bessere Arbeitsplätze zu schaffen. Dies ist das Hauptziel von Treffen wie dem heutigen, die den Bozen-Prozess von Confindustria und BDI mit gleicher Entschlossenheit fortführen“.

Prof. Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), fügt hinzu: „Die Digitalisierung der Industrie schreitet in schnellem, aber ungleichmäßigem Tempo voran. Eine intelligente nationale Politik in den Bereichen Infrastruktur und digitale Sicherheit und Schutz ist von entscheidender Bedeutung. Die Zukunft von Arbeitsplätzen und Wachstum hängt von wettbewerbsfähigen Industrieunternehmen, hochqualifizierten Arbeitskräften und einem unterstützenden öffentlichen Sektor ab, die die Digitalisierung begrüßen und gleichzeitig ihre Risiken steuern“.

Das Forum bietet außerdem die Gelegenheit, Italiens Plan für die Industrie 4.0 ein Jahr nach seiner Einführung vorzustellen. Bereits erzielte Ergebnisse sind beispiellos: + 9 % Bruttoanlageinvestitionen (80 Mrd. €) im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem ersten Halbjahr 2016; +11,6 % Investitionen in Maschinen und andere Geräte, +10,7 % Investitionen in Elektro- und Elektronikgeräte; +15 % Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation im verarbeitenden Gewerbe. Vier Jahre nach Inkrafttreten des italienischen Start-up-Acts bestätigt sich die italienische Legislation als einer der international fortschrittlichsten Gesetzgeber im Bereich Innovation: mit der neuen kostenlosen Online-Anmeldung von Neugründungen, mit dem „Italia Startup Visa“ für nicht-italienische Unternehmer, mit den steuerlichen Anreizen für Kapitalbeteiligungen, mit den steuerlichen Vorteilen für Patentanmeldungen (Patent Box).

Der italienische Botschafter in Deutschland, Pietro Benassi, sagt: „Deutschland und Italien, die wichtigsten europäischen Produktionsländer, stehen heute im Mittelpunkt der digitalen Transformationsprozesse auf unserem Kontinent, oft mit weltweiter Führungsposition: Wir müssen jetzt unsere Zusammenarbeit vertiefen, um den Übergang von ,Industrie 4.0’ zu ,Unternehmen 4.0’ zu vollenden“.

Quelle und Foto: Barabino & P. Deutschland GmbH