Botschafter Sir Sebastian Wood rechts

Der "Enviro 500" wird von Botschafter Sir Sebastian Wood (rechts) vor der britischen Botschaft in Berlin vorgestellt. Foto: Ingrid Müller-Mertens

 

Das Wetter war schon mal very british. Feiner Regen nieselte auf den funkelnagelneuen Doppeldecker-Bus vor der britischen Botschaft in Berlin. Hausherr Sir Sebastian Wood, seit kurzem Botschafter Ihrer Majestät in Deutschland, ließ es sich nicht nehmen, das Schmuckstück persönlich zu präsentieren.

Busse der Reihe "Enviro 500" der britischen Firma Alexander Dennis könnten künftig die BVG-Flotte bereichern. Alexander Dennis Ltd (ADL) ist der weltweit führende Hersteller von Doppelstockbussen.

Im nächsten Jahr wird die BVG voraussichtlich den Kauf von mehr als hundert Doppeldeckern ausschreiben, sagte BVG-Bus-Chef Martin Koller bei der Präsentation. Ein dicker Auftragsbrocken, der nicht nur für die Briten sondern auch für Wettbewerber wie Scania oder das niederländische Unternehmen VDL höchst interessant ist.

Eine solche Anschaffung will wohl überlegt und geprüft sein und so soll der Enviro 500 ab November 6 Wochen auf der BVG- Linie X34 vom Bahnhof Zoo zur Kaserne Hottengrund unterwegs sein. Die Berliner können den ADL-Doppeldecker, der sich bereits im Nahverkehr vieler Weltmetropolen und natürlich in London bewährt hat, im Einsatz testen und zwar gratis.

Leider hatten die geladenen Pressevertreter nicht das Vergnügen. Die angekündigte Jungfernfahrt fiel ins Wasser. Nicht wegen des Regens sondern wegen der "deutschen Bürokratie" – so die diplomatische Begründung. Denn der Enviro 500 ist ein für Nordamerika gebautes Modell und muss somit erst für deutsche Straßenverkehrsbestimmungen angepasst werden. Länge und Höhe des Doppeldeckers entsprechen nicht den gegenwärtigen BVG-Normen. Der Brite ist zwar nur 5,5 Zentimeter höher, die allerdings verbessern beträchtlich den Fahrkomfort im Oberdeck. Während der Testphase in Berlin wird der Bus auch einen zusätzlichen Beifahrer brauchen, der das Heck des mit 12,93 Meter überlangen Fahrzeugs in den Kurven im Auge hat.

 

Fotos und Text: Ingrid Müller-Mertens

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