Fotos und Text: Jens Hoffmann
Luxemburg ist ein Ort voller Geheimnisse. Ich lasse mal die aktuellen "Luxleaks-Prozesse" um die Veröffentlichung von Steuerdeals internationaler Konzerne mit den luxemburgischen Finanzbehörden aussen vor und widme mich den appetitlichen, historischen Dingen.
Einst war der über 1000 Jahre alte, kleine Flächenstaat eine der mächstigten Festungen Europas. Heute ist es ein schönes Reiseziel, durch viel Architektur wurde ein herrlicher Kontrast zur Natur und dem idyllischen Stadtbild geschaffen.
Eingebettet zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland bietet Luxemburg ein Reiseerlebnis mit viel Genuss, Kultur und Spaß.
Das Palais des Herzogs mit seinen Türmchen und Erkern ist ein schöner Ort.
Wenn die Fahne über dem Palais weht ist der Großherzog Henri von Luxemburg zu Hause, seine Gardewache vermittelt aber auch, wenn er abwesend ist das royale Gefühl.
Knapp 600 000 Einwohner hat das kleine Land und damit weniger Einwohner als viele europäische Großstädte.
Strahlender Sonnenschein und überall gute Stimmung.
Der Bockfelsen, mit seinen unterirdischen Wehrgängen (Kasematten), ist der perfekte Startpunkt für einen historischen Spaziergang. Über den Wenzelweg geht es in Serpentinen hinab zum Flüsschen Alzette.
60 Meter darüber thront die Altstadt. Unten die historischen Bauten, oben die Glaspaläste des Justizzentrums samt Institutionen der Europäischen Union.
Die ersten Kasematten wurden im Jahr 1644 unter spanischer Herrschaft angelegt. Die unterirdischen Gänge wuchsen im Laufe der Geschichte auf eine Gesamtlänge von 23 Kilometer. Einige Gänge sind 40 Meter tief.
Auf einem riesigen Felsen baute Siegfried im Jahr 963 seine Burg „Lucilinburhuc“.
Von der ehemaligen Festung Europas stehen heute nur noch die steilen Schleifen des Corniche-Walls und die tausend Jahre alten Reste der Lützenburg.
Unten im Tal fließen die Flüsse Alzette und Petruss.
Seit 1994 gehören die historische Altstadt und die Festungsbauten zum Unesco-Weltkulturerbe
Der Wenzel-Weg führt zu den Klostergärten der ehemaligen Benediktinerabtei Neumünster. Die Abtei kann mit düsteren Geschichten und wechselnden Bestimmungen prahlen, bis 1769 war sie ein Kloster, dann Gefängnis, ab 1867 Militärkrankenhaus und bis 1984 wiederum Gefängnis.
Das alles passt zur Stadt, Luxemburg erschließt sich nicht auf den ersten Blick und die Dinge wechselten häufig ihre Widmungen.
Einige Stadtteile hat man tiefer gelegt, andere höher. Von der Altstadt in den Bezirk Grund verkehrt ein Fahrstuhl, Die Fahrt im Aufzug dauert nur ein paar Sekunden.
Aber es ist wie eine Zeitreise.
Wow.
Luxemburg ist als internationale Finanzhochburg und Zentrum europäischer Institutionen bekannt, deshalb geraten seine touristischen Reize oftmals etwas in den Hintergrund.
Seit eingen Jahren erkennen immer mehr Besucher die kulturellen Qualitäten und die Genussvielfalt des Großherzogtums.
Es gibt die höchste Sternerestaurantdichte Europas, viele Gärten und Parks die den besonderen Charme Luxemburgs ausmachen.
Jede Straße hat etwas Besonderes zu bieten, schöne Restaurants, hübsche Ecktürmchen, historisches Barockfassaden und feine Geschäfte.
Im Stadteil Kirchberg, auf dem Kirchberg-Plateau befinden sich die europäischen Institutionen, das RTL Headquarter, viele Banken, die Philharmonie und unser Mélia Hotel angesiedelt.
Genau hier haben Architekten ihre Vorstellung von einem stylischen, kulturellen europäischem Zentrum erschaffen.
Besonders gut gefallen hat mir das Mudam ( „Museum für moderne Kunst") mit seinen aufregenden Ausstellungen und Exponaten.
Die Kunst gehört in diesem Viertel zum Leben. Dem Europaviertel fehlt es vielleicht etwas an Wärme, das MUDAM und auch die Philharmonie von Christian de Portzamparc sind jedoch weltbekannte Architekturklassiker.
Im Inneren der Philharmonie befinden sich zwei Konzertsäle, die Akustik ist ebenso bemerkenswert wie die Eleganz des Ortes. Die 800 Betonsäulen im Gebäude sollen einen Wald darstellen.
Ein wunderbarer, kultureller und weinseliger Tag in Luxemburg geht zu Ende.
Nach zwei weiteren Gläschen Cremant schlafe ich im Hotel Mélia ausgezeichnet.
Auf nach Schengen. Hier dreht sich alles um Europa. In diesen schwierigen Anti-Europa Zeiten endlich mal wieder eine freudvolle Europabegegnung.
Die spektakuläre "La Moselle Region" ist eine Schönheit auf den zweiten Blick und vielleicht auch den zweiten Schluck. So besuchten wir die 87. Ausgabe des Wäimoart (Weinfest) in Grevenmacher um Wein zu verkosten und uns zu amüsieren.
Dieses Weinbau-Event in der "Hauptstadt der luxemburgischen Mosel" vereint alljährlich Weinfreunde und -kenner, die die große Auswahl der Mosel-Weine des letzten Jahrganges ausprobieren möchten.
Natürlich findet man auch hier herrlichen Cremant.
Überhaupt gehört er überall in Luxemburg zum Alltag.
Genau wie die schönen Riesling, Auxerois, Elbling und Pinot Noir Weine.
Das kulinarische Angebot in Luxemburg ist wunderbar.
Ländlch, brutal lokal, unverfälscht: Gemüse, Fleisch und Käse stammen von eigenen Bauernhöfen.
Alles überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus feiner Küche und deftigen, landestypischen Spezialitäten. Im Weinmuseum haben wir alles über die bewegte Weinbaugeschichte erfahren.
Spass gemacht hat es hier dabei zu sein.
Die Mosellandschaft ist ein herrliches Weingebiet, seinen stärksten Auftritt hat der Cremant aber auch der Elbling oftmals als Cuvée zusammen mit Riesling und Pinot Noir Trauben. Ich mag auch die Auxerrois Weine, die ich sonst fast nie trinke.
Sie gehören zur Burgunderfamilie und gelten in Luxemburg als der elegante Bruder des Weißburgunders.
Aha; ja, Weine wie der Riesling, Auxerrois und auch Elbling erstrahlen hier in neuem Glanz.
Cremant ist das Wunder, wenn aus roten und grünen Trauben sprudelndes Gold wird.
Das ist in Erinnerung geblieben!
Wir wurden überall mit feinperligem, elegantem, milden und wunderbar cremigen Cremnat verwöhnt.
Die Sternerestaurants haben wir ausgelassen und dennoch waren die Speisen und schönen Weine Highlights für den Gaumen und die Seele.
Dann heisst es Äddi oder Adieu.
Übernachtung:
Hotel Melia Luxembourg**** 1, Park Dräi Eechelen, L-1499 Luxembourg Tel: +352/ 27 33 31 www.melia.com
Hotel de L’Ecluse, 29, Wäistross, L-5450 Stadtbredimus - Tel: +352/ 23 61 91 91 www.hotel-ecluse.lu
Restaurants:
Casino & Restaurant im Forum of Contemporary Art, 41, rue Notre Dame, L-2240 Luxembourg Tel: +352/ 26 27 02 79
http://www.casino-luxembourg.lu/fr/Ca-fe-sino
Restaurant an Bord der MS ‘Princess Marie-Astrid"
Aktivitäten:
Stadt-Tour (Place de l’Europe, Philharmonie, "Dräi Eechelen" Museum www.m3e.public.lu
MUDAM, Luxembourg's Museum of Contemporary Art (designed by Ieoh Ming Pei www.mudam.lu)
Besuch der Mosel Region www.visitmoselle.lu
Wein- Museum
115, route du Vin, L-5416 Ehnen Tel: +352/ 76 00 26 www.museevin.lu
Grevenmacher "Wäimoart” (Weinmarkt)
Biodiversum’ Nature Reserve Haff Réimech.
www.Biodiversum.lu
Europa Museum in Schengen
Die Pressereise wurde unterstützt vom Tourismusverband Luxemburg: www.visitluxembourg.com
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