Foto: VTN
In der Hansestadt Rostock öffnet sich für Reisende aus Deutschland und vielen anderen Ländern das Seetor nach Dänemark. Komfortable Fährschiffe der Reederei Scandlines befördern Passagiere und Fahrzeuge, zu denen auch Fahrräder zählen, nach Gedser. Nunmehr kann Scandlines eine neue Fähre auf der Strecke Rostock-Gedser und in die Gegenrichtung aufweisen. Das im Mai 2016 in Dienst gestellte Schiff trägt den Namen der Bundeshauptstadt Berlin. Getauft hatte die Fähre Frau Rehberg, die Gattin des Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg (CDU). Der direkt gewählte Parlamentarier aus dem Wahlkreis Landkreis Rostock ist seit Februar 2015 Haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion und war von 2009-2015 Beauftragter seiner Fraktion für die Maritime Wirtschaft. Die Inbetriebnahme einer neuen Fähre mag ja an und für sich in den Medien nur eine kurze Meldung wert sein. Im Falle der BERLIN sieht es allerdings ganz anders aus. Man hat es jetzt mit einer neuen Dimension der Fährschifffahrt zu tun! Die technischen Daten von fast 170 Metern Länge und einer Breite von rund 25 Metern sowie 1.600 Meter Ladefläche bedeuten ab Mai 2016: Es können auf der BERLIN 1.300 Gäste befördert werden, das sind 300 mehr als zuvor.
Rechnet man pro Reisebus 50 Passagiere, sind es genau 6 Reisebusse zusätzlich, die auf der BERLIN Platz finden. Die neue Fähre kann, wenn nur Busse transportiert werden, aktuell 26 Busse mit an Bord nehmen. Betrachtet man nur die Steigerungsrate bei der PKW-Beladung, sieht es noch viel gigantischer aus. Jetzt können 460 PKWs geladen werden, zuvor waren es 210. Es wurde also eine Steigerung von 250 Fahrzeugen erreicht. Sollen nur LKWs an Bord gebracht werden, finden jetzt 96 Kapitäne der Landstraße ein zu Hause an Bord des Kapitäns der BERLIN. Bisher fanden nur 42 Lastkraftwagen Platz. Eine Steigerung von 54 „Brummis“ auf 96 erleben selbst Kenner der maritimen Szene nur in Ausnahmefällen! Die Fahrzeugdecks sind optimal gestaltet und bieten eine bessere Logistik an. Nun sind zwei Fahrzeugdecks vorhanden, das ermöglicht ein schnelleres Beladen und Entladen. Die Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten der Gäste wurden verbessert; ein einfacherer Zugang zu Treppen und Fahrstühlen ist jetzt gegeben. Ab sofort kann man einen Freiraum von 0,6 Metern zwischen den Fahrspuren genießen und einen Freiraum von 1,1 Metern auf zentralen Wegen zu Treppen und Fahrstühlen. Die wichtigsten Serviceleistungen befinden sich auf einem Deck. Die „Kombüse“ bietet für jeden hungrigen und durstigen Gast etwas. Wer den Brunch liebt oder nur einen kleinen Snack zu sich nehmen möchte findet sowohl im Bordrestaurant also auch im Cafe und mehreren Verkaufsstellen alles, um seinen Durst und Hunger zu stillen. Die Gäste können rundum versorgt werden mit Speisen ihres persönlichen Geschmacks. Ob vegetarische Speisen oder Gerichte mit Fisch, Rind, Schwein, Geflügel und Lamm, da ist garantiert für jeden Gourmet an Bord das passende vorhanden. Wer sich zollfrei mit Waren eindecken möchte, findet ebenso im Bordshop eine sehr breite Palette von Waren vor. Wer mit der BERLIN in See sticht, reist sehr umweltfreundlich. Die Senkung des Schwefel-Emissionsausstoßes beträgt rund 90 Prozent! Bei der BERLIN handelt es sich um das fünfte Schiff der neuen Generation in der umweltfreundlichen diesel-elektrischen Hybridflotte. Scandlines ist weltweit die erste Reederei, die ein Hybridantriebssystem in dieser Größenordnung an Bord einsetzt. Überschüssige, wertvolle Energie wird gespeichert und kommt wieder zum Einsatz. Die Speichermenge entspricht der von 400 Hybridautos. Zusätzlich zur Batteriebank wird ein Abgaswäscher, in Fachkreisen Scrubber genannt, installiert. Das verunreinigte Wasser wird in einer Zentrifugenanlage gereinigt. Dann wird das gereinigte Wasser in einem Tank gesammelt und gelagert. Hat die BERLIN ihren Hafen erreicht, wird dieses Wasser von Bord gepumpt. Danach wird es über eine nachhaltige Aufbereitungsanlage für Umweltabfälle entsorgt. Der Abgaswäscher reinigt Motorengase von Schadstoffen wie Schwefel und Schadstoff. Dadurch gelingt eine Reduzierung des Emissionsausstoßes um die besagten über 90 Prozent. Die Reederei Scandlines erfüllt problemlos die neuen Anforderungen für Schiffsemissionen, die seit dem 1. Januar 2015 in Kraft getreten sind. So viel neue und so viel saubere Technik an Bord lassen nur einen Schluß zu: Das Lied „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise“ anzustimmen und sich persönlich dann an Bord der BERLIN einmal zwischen Backbord und Steuerbord umzuschauen. Gehen Sie, liebe Leser, schon einmal per Fotoreise sozusagen an Bord der BERLIN. (Text/Fotos: VTN)
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