P1620253Foto: Bozena Behrens

Die deutsche Süßwarenwirtschaft geht aktuell von einer positiven Umsatzentwicklung für die Ostersaison 2019 aus: Der Internationale Süßwarenhandelsverband Sweets Global Network, dem rund 350 führende, nationale und internationale Hersteller, Importeure, Distributeure und Handelsgruppen angehören, sieht positive Signale, dass das laufende Ostergeschäft mit Süßwaren sich besser entwickeln könnte als im Vorjahr. Dies sei wesentlich mit dem späteren Ostertermin in diesem Jahr begründet, der die Saison 2019 um rund drei Wochen verlängert. Zudem deuten auch die aktuellen Süßwaren-Statistiken des Marktforschungsinstitutes IRI für die Monate Januar und Februar 2019 darauf hin, dass die Konsumlaune der Verbraucher in Bezug auf das süße Segment wieder leicht steige. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Absatz ein Plus von 1,1 Prozent; die Umsatzerlöse im Handel stiegen um 2,4 Prozent, was teilweise auch durch Preiserhöhungen bedingt war.

Die leichten Abstriche in der Ostersaison 2018 lagen vor allem am frühen Zeitpunkt des Osterfestes in den ersten April-Tagen. Der Umsatz mit österlichen Saisonartikeln blieb so um knapp 5 Mio. Euro (-0,9 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt landeten im Zeitraum von Mitte Januar bis Ende März laut IRI 472,4 Mio. Euro aus dem Verkauf von Osterhasen, Ostereiern und Co. in den Kassen. Das Absatzvolumen stagnierte zeitgleich. Bei einem weiterhin positiven Verlauf könnten sich die Gesamtumsätze im süßen Ostergeschäft 2019 schon mal den 500 Mio. Euro nähern.
Neben der deutlichen Verlängerung des Saisonzeitraumes sieht Hans Strohmaier, Vorstandsvorsitzender von Sweets Global Network, aber noch weitere Faktoren, die das diesjährige Gesamtergebnis positiv beeinflussen könnten: „Schon im letzten Jahr brachten die Hersteller starke Neuprodukte auf den Markt, die deutlich das durchschnittliche Preisniveau überstiegen, aber dennoch für eine hohe Nachfrage bei den Konsumenten sorgten. Davon profitierten fast alle Vertriebslinien. Einige Händler und Handelsgruppen bauten zudem das Ostersortiment herstellerübergreifend deutlich gegenüber dem Vorjahr aus und erzielten damit beachtliche Zuwächse. Dieser Trend ist auch aktuell festzustellen. Quer durch alle Vertriebskanäle schafft der Handel optimale, weiter aufgewertete und zentral positionierte Saisonatmosphären und Sortimentspräsentationen, die die ganze Vielfalt, Abwechslung und Exklusivität der süßen Osterprodukte kompakt darstellen und herausheben.“
Rund 220 Mio. Schoko-Osterhasen – Topseller sind schokoladige Ostereier
Die deutschen Süßwarenhersteller, meist mittelständische Familienunternehmen, produzieren insgesamt gut 220 Mio. Osterhasen, von denen etwa 45 Prozent in den Export gehen. So ist in 2018 zum Vorjahr die Gesamtproduktion in diesem Segment um rund 10 Prozent gestiegen. Diese Zunahme war vor allem im Exportplus begründet. Osterhasen, made in Germany, gehen überwiegend in die europäischen Nachbarländer und werden auch weltweit vertrieben. Damit übertrifft die Menge an Osterhasen klar die Gesamtzahl an produzierten Schoko-Nikoläusen, die bei etwa 140 Mio. Stück liegt. Mit rund 40 Prozent sind schokoladige Ostereier weiterhin die Top-Produkte in der Oster-Range. Schoko-Osterhasen machen etwa 28 Prozent des gesamten Ostergeschäfts aus. Zum Osterfest werden in Deutschland über 20.000 Tonnen Schokolade zu Osterhasen verarbeitet. Dabei konzentrieren sich rund 50 Prozent der Verkäufe auf die Karwoche vor Ostern. Insgesamt werden damit in den vier Wochen vor Ostern Schokoladenartikel im Wert von fast 1 Mrd. Euro verkauft – also in der Summe aus Saison- und Ganzjahresartikeln. Im Durchschnitt geben die Deutschen zwischen 5 und 6 Euro für süße Osterartikel aus.
Top-Thema: Nachhaltigkeit, Fairtrade und BIO
Einen zentralen Trend stellen dabei längst schon die Faktoren Nachhaltigkeit, Öko-Zertifizierungen und BIO dar. Diesbezüglich nimmt auch der Einsatz von nachhaltig erzeugtem Kakao bei Osterprodukten deutlich zu. Allgemein liegt sein Anteil mittlerweile bei rund 60 Prozent; 2011 lag dieser Wert bei nur 3 Prozent. In Österreich etwa haben die Verbraucherorganisation SÜDWIND und GLOBAL 2000 bei ihrem aktuellen „Osterhasencheck 2019“ festgestellt, dass das Angebot von ökologisch und sozial zertifizierten Schokolade-Osterhasen im Vergleich zu den Vorjahren stark gewachsen ist. Zum ersten Mal gab es sechs Testsieger und knapp zwei Drittel der Osterhasen konnten mit positiv bewertet werden. Die Testsieger waren alle Fairtrade- und BIO-zertifiziert.
Studie: Zweidrittel der Deutschen verschenken süße Osterartikel
In einer repräsentativen Studie des Institutes YouGOV, das das Verhältnis von über 2000 Befragten zu Ostern, zu aktuellen Bräuchen und zum Konsumverhalten – gerade auch im Spektrum von Süßwaren – untersuchte, wurde u.a. festgestellt: Knapp die Mehrheit der Befragten (53 Prozent), die eine Ostereiersuche planen, versteckt nur Kleinigkeiten. Nicht mal jeder Zehnte (8 Prozent) legt in sein Osternest Geschenke im Wert von über 20 Euro. Zwei Drittel (67 Prozent) kaufen, verstecken und lieben dabei vor allem Süßes. Laut der Umfrage ist Ostern nach wie vor ein beliebtes Fest in Deutschland. Über die Hälfte aller Befragten (59 Prozent) zelebrieren diese Feiertage. Insbesondere die Tradition (56 Prozent) und Familie (57 Prozent) stehen an Ostern im Mittelpunkt. 47 Prozent der Osterfans halten die Ostereiersuche vor allem der Kinder wegen für sehr wichtig. Das bestätigt sich auch dadurch, dass bei mehr als der Hälfte aller Ostereiersuchen (58 Prozent) nur Kinder beteiligt sind. Ostergeschenke sind keine Weihnachtsgeschenke: Der gewisse Unterschied besteht darin, dass sie wesentlich der kleinen Aufmerksamkeit dienen und monetär weniger hoch angesetzt werden. Schoko-Hasen sind aber nicht nur Nesthocker: Laut der Studie gaben 40 Prozent der 18 bis 24-Jährigen an, dass sie die süßen Hohlfiguren auch als Zimmerdekoration einsetzen.
Konsumenten lieben es vor allem klassisch und nostalgisch
The same procedure as every year, but…: Die Ostersortimente präsentieren sich im Kern weiterhin eher klassisch und nostalgisch, also mit den typischen Schokohasen, ergänzt etwa durch Lämmer- oder Küken-Hohlfiguren und vor allem durch die beliebten Ostereier. Es gibt ein Basisangebot in Form von Klassikern wie Osterhasen, gefüllten Artikel und anderen Kernprodukten, das aber auch durch neue Geschmacksrichtungen, Füllungen und Zutatenkombinationen ergänzt wird. Zudem: Um neben dem traditionellen Geschmack für Variation und neue Anreize zu sorgen, braucht es auch neue saison signifikante, attraktive und innovative Verpackungen – gerade auch bei den „Limited Editions“. So gibt es jetzt etwa auch den instagram-affinen Hipster-Hasen mit Sonnenbrille, Karo-Hemd und Rucksack gleich in verschie-denen Varianten: Als Hohllfigur, als Mini-Format in der Stange, als Füllung in einem To-Go-Becher und als Türhänger mit Schoko-Eiern. Im Trend liegen weiterhin auch Möglichkeiten zur Individualisierung über die Online-Shops – etwa für die Pralinenschachtel oder den Hasen, die mit Namenszug, Foto oder Spruch persönlich gestaltet werden können. Gerade auch zu Ostern geht es – im elementaren Umfeld von Schokolade – um Traditionen, Rituale, kulturelle Werte und Kindheitserinnerungen, also um starke Emotionen und „Bilderwelten“, die sich gerade in den innovativen Packungsgestaltungen widerspiegeln. Aktuell vor allem mit aufwendigen grafischen Blumen- und Blütenmustern in den Trendfarben Flieder, Limonen-, Mint- oder Smaragdgrün.
Alternative Hasenfiguren und Produkte mit Mehrwert
Die Verbraucher sind, auch was das süße Ostersortiment betrifft, durchaus anspruchsvoller geworden, verlangen nach Themenvarianten, spannenden Sortimentserweiterungen und nach Zusatznutzen. Ein weiteres Merkmal für dieses Segment ist, dass man diese Produkte auch gerne als Ergänzung oder gar als Mittelpunkt von Frühlings- oder Feiertagsdekorationen einsetzt. Kreativität, Spannung und Gefühl stehen dementsprechend im Fokus der Angebotspalette: etwa in Form von Geschenk-Sets oder Produkten mit Zusatznutzen - z.B. mit wertigen Plüschtieren und Figuren. Neben dem klassischen, gewohnten Osterhasen gibt es dann auch Exemplare, die eher frech, trendy, comichaft und lustig sind. Zudem gilt, dass diese Produkte und Figuren auch einen adäquaten Content bekommen – etwa mit eigenen Stories und Plattformen auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen.

 

 Quelle und weitere Informationen: :  www.sg-network.org

                                                           SG-Pressestelle: Martin Heinen