Foto: Behrens/Archiv
Die neuesten Trends in der Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen: Auf dem Weltkongress der Psychiatrie in Berlin trifft sich vom 8. bis 12. Oktober 2017 die internationale Forscherszene der psychischen Gesundheit.
Fünf Tage, über 900 Einzelveranstaltungen, mehr als 3000 aktive Experten – im kommenden Oktober steht Berlin ganz im Zeichen der psychischen Gesundheit: Die World Psychiatric Association (WPA) lädt in Kooperation mit der DGPPN zum Weltkongress der Psychiatrie und Psychotherapie nach Deutschland ein. Im Mittelpunkt stehen brandaktuelle Themen aus Wissenschaft, Versorgung, Politik und Gesellschaft.
Psychische Erkrankungen gehören weltweit zu den größten Gesundheitsproblemen der heutigen Zeit. Nahezu 50 Prozent der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens betroffen. In vielen Ländern stellt die Krankheitsgruppe eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühberentungen dar. Gleichzeitig erlebt das Fachgebiet einen rasanten Aufschwung in der Grundlagenforschung mit neuen präventiven, diagnostischen und therapeutischen Ansätzen für die Praxis. Der Weltkongress thematisiert deshalb die national und international dringendsten Herausforderungen und beleuchtet die neuesten Entwicklungen in der Wissenschaft.
„Die Teilnehmer erwartet ein Kongress der Superlative: Noch nie fand in Deutschland ein größerer Kongress auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit statt. Ein Schwerpunkt bildet zum Beispiel die Komorbidität von psychischen und körperlichen Erkrankungen. Darüber hinaus rücken wir aber auch gesundheitspolitische, gesellschaftliche und kulturelle Themen in den Vordergrund. Die Stichworte sind hier soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Menschenrechte“, sagt WPA-Präsident Professor Dinesh Bhugra aus London. „Dieser Austausch findet nicht nur auf Ebene der Experten statt, sondern bezieht auch Betroffene und Angehörige mit ein. So enthält das Programm auch viele trialogische Veranstaltungen“, stellt Bhugra fest.
WPA und DGPPN erwarten rund 10.000 Teilnehmer in Berlin. Hochkarätige Keynote Speaker haben sich angekündigt – u. a. der Turiner Placebo-Forscher Fabrizio Benedetti, der amerikanische Gesellschaftsanalyst Richard Sennett oder der deutsche Altersforscher Andreas Kruse. Das hochkarätige Wissenschafts- und Fortbildungsprogramm greift alle relevanten psychischen Störungen auf und beinhaltet auch zahlreiche deutschsprachige Schwerpunkte. Für die zukünftige Fachärztegeneration steht ein thematisch strukturiertes Nachwuchsprogramm bereit.
Über die World Psychiatric Association (WPA
Die WPA ist die Weltorganisation der Psychiatrie: Sie vereint unter ihrem Dach über 138 nationale Fachgesellschaften mit insgesamt mehr als 200.000 Fachärzten, Therapeuten und Wissenschaftlern. Seit vielen Jahren engagiert sie sich auf allen Kontinenten für die Qualität in Forschung, Versorgung und Ausbildung auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit. Die WPA fördert mit ihren Initiativen aktiv den Dialog zwischen Psychiatern, Betroffenen und Angehörigen.
Über die DGPPN
Die DGPPN ist die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Fragen der psychischen Erkrankungen in Deutschland. Sie macht sich für eine optimale Versorgung der Patienten stark, entwickelt wissenschaftliche Leitlinien, fördert die Aus-, Fort- und Weiterbildung und engagiert sich in der Erforschung psychischer Erkrankungen zur Weiterentwicklung von Diagnostik und Therapie. Im Zentrum steht dabei die ganzheitliche Sicht auf den Menschen mit allen individuellen psychischen, körperlichen und sozialen Aspekten.
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