SchultzeHeinz Schultze/Foto: VTN

Überlieferungen besagen, dass schon im antiken Ägypten, also vor über 6.000 Jahren, die Menschen gekegelt haben. Sicherlich hatte das Spiel mit Kegeln und Kugel damals längst nicht alle Elemente beinhaltet, die man heute beim Kegeln kennt. Dass aber der Kegelsport zu den ältesten Sportarten der Menschheit gehört, beweisen Funde durch Archäologen und entdeckte Wandreliefs. Im Jahre 1157 wird in einer Chronik der in Mittelfranken gelegenen Gemeinde Rothenburg ob der Tauber festgehalten, dass es zu einem Wettkampf im Kegelspiel gekommen war. 1885 gründete sich in Dresden der „Zentralverband deutscher Kegelclubs.“ 1891 fand die erste Deutsche Meisterschaft im Kegeln statt. Wie sieht es eigentlich mit dem Kegelsport in der Bundeshauptstadt Berlin aus? Darüber sprach unsere Redaktion mit Heinz Schultze. Er ist beim Reinickendorfer Verein BFC Alemannia 1890 e. V. aktiv.

Berlin-City-Report: Lieber Herr Schulze, schieben Kegler eigentlich eine ruhige Kugel?

Heinz Schultze: „Worauf Sie anspielen, ist ja bekannt. Schrieben Ihre Kollegen von einer Berliner Tageszeitung doch kürzlich einen Artikel mit der Überschrift „Die Deutschen schieben eine ruhige Kugel.“ Es wäre falsch zu behaupten, dieser angesprochene und gemeinte Artikel trifft nicht die Realität. Aber es gibt natürlich auch noch Ausnahmen.“

 

Berlin-City-Report: Bitte nennen Sie konkret diese Ausnahmen.

Heinz Schultze: „Das mache ich gerne. Einige Beispiele: Kegelbahnen gibt es nicht nur in Kellern. Ebenerdig liegende Sportkegelhallen gibt es, sogar neu gebaut, im Freizeitforum Berlin-Marzahn und in Erkner. In Köpenick erfreut sich die große Sportkegelhalle mit 16 Bahnen in der Hämmerlingstraße einer großen Beliebtheit. Um nur einige wenige zu nennen. Und im Norden Berlins? Ja, auch dort gibt es noch die 2 x 4-Bahnenanlage in Siemensstadt am Lenther Steig mit einem Grünzug zum Verweilen in der Mitte. Diese Anlage ist gut belegt – vor allem durch die Vereine im „Verband der Kegler von Spandau“ und den Betriebssportmannschaften als auch noch mit Freizeitkeglern! Und dort geht es bei den Wettkämpfen hoch her - von wegen eine ruhige Kugel schieben!“

Berlin-City-Report: Kegeln auf Bahnen in Kellern ist out wird von manchen Zeitgenossen behauptet.

Heinz Schultze: „Diese Zeitzeugen, die sagen: „Kegeln auf Bahnen in Kellern ist out“ irren sich, ganz gewaltig irren sie sich. Man muss alles immer genau betrachten, sich danach erst zu Wort melden. Es kommt auf das Ambiente an. Ein positives Beispiel ist hier die 2-Bahnenanlage beim BFC Alemannia 1890 e.V. direkt im Reinickendorfer Kienhorstpark gelegen. Nach dem Kegeln kann man gut im Vereinslokal verweilen und für die nötige Kraftzufuhr sorgen. Bei schönem Wetter noch besser auf der Sonnenterrasse.“

Berlin-City-Report: Was muss der Kegelfreund tun, der einmal völlig unverbindlich Sie im Kienhorstpark aufsuchen möchte um zu prüfen, ob der über 6.000 Jahre alte Kegelsport zu ihm passt?

Heinz Schultze: „Wir freuen uns immer, wenn Gäste einmal völlig unverbindlich zu uns kommen. Niemand wird mit einem Aufnahmeantrag konfrontiert, den der Gast unverzüglich unterschreiben muss. Es gibt immer wieder „Schnupperangebote“ bei uns, wo kostenfrei unter Anleitung gekegelt werden kann. Termine bitte im Aushang oder in der Homepage nachsehen. Der nächste Termin ist am Samstag, den 24. März von 16.00 – 18.00 Uhr, einfach vorbeikommen. Bitte Hallenschuhe nicht vergessen! Noch ein Highlight sind die Kindergeburtstagsfeiern auf der Kegelbahn. Einfach nachfragen. Unsere Homepage ist erreichbar unter: www.bfc-alemania-1890.de

Berlin-City-Report: Vielen Dank für das Gespräch, sehr geehrter Herr Schultze.

Heinz Schultze: Auch ich möchte mich für das Gespräch bedanken. (Text/Foto: VTN)