Fotos: Bozena Behrens
Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) stellt am 05. Mai 2023 auf der Jahrespressekonferenz in Berlin ihre neue Operations- und Behandlungsstatistik 2023 vor. “Die größte deutsche Erhebung unter Fachärzten in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie verzeichnet einen Zuwachs aller ästhetischen Eingriffe um rund fünf Prozent“, so Prof. Dr. med. Detlev Hebebrand, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und VDÄPC-Präsident. Besonders beliebt bei den Patient:innen sind die sogenannten minimalinvasiven Eingriffe, allen voran Faltenbehandlungen mit Botulinumtoxin und Hyaluronsäure. Zudem stehen Fettabsaugungen bei beiden Geschlechtern ganz oben auf der Rangliste. Des Weiteren beobachtet die VDÄPC eine Entwicklung hin zu Kombibehandlungen für eine ganzheitliche Körperformung sowie neue Schönheitsideale bei Jugendlichen beeinflusst durch Soziale Medien, KI und Filter.
Anstieg aller ästhetischen Behandlungen
Im Vorjahresvergleich sind die ästhetisch-plastischen Eingriffe im Jahr 2022 laut aktueller VDÄPC-Statistik um rund fünf Prozent gestiegen, nämlich von 93.853 auf 98.548 Behandlungen. „Der Anstieg ist moderater als im Vorjahr, zeigt jedoch weiterhin enormes Interesse an ästhetischen Korrekturen“, so Prof. Hebebrand. „Viele unserer Patient:innen wünschen sich ein jüngeres und frisches Aussehen, das mit dezenten Maßnahmen erreicht werden soll“, beobachtet der VDÄPC-Präsident. So stehen in der diesjährigen Behandlungsstatistik auch wieder die Behandlungen im Gesicht an vorderster Stelle. Dabei auf Platz eins befinden sich die Faltenbehandlungen mit Botulinumtoxin mit 29.112 Eingriffen, gefolgt von Behandlungen mit Hyaluronsäure und Fillern mit 21.756 Eingriffen. Wie auch im Vorjahr wird der dritte Platz in der Nachfrage von den Fettabsaugungen belegt, welche mit einem Zuwachs von rund 2 Prozent aufwarten können. An vierter und fünfter Stelle der TOP 5 liegen Lippenkorrekturen, gefolgt von der Oberlidstraffung, welche somit die Brustvergrößerung von Platz 5 auf Platz 6 im Gesamtranking verdrängt hat.
Minimalinvasive Behandlungen weiterhin gefragt
Die sogenannten minimalinvasiven Behandlungen sprechen mit einer Zunahme um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weiterhin viele Patient:innen an. „Oft sind es kleine Korrekturen wie beispielsweise die Glättung und Straffung bestimmter Gesichtsregionen, die viel bewirken können“, beobachtet Prof. Hebebrand. „Viele Patient:innen bevorzugen ein entspanntes und waches Äußeres, wobei sie nicht „gemacht“ aussehen wollen. Dabei sind vor allem Behandlungen der Mimikfalten mit Botulinumtoxin gefragt, wie der Anstieg von 7,8 Prozent im Vorjahresvergleich aufzeigt. Auch die Hyaluronanwendungen verzeichnen einen Anstieg von 0,8 Prozent. Die VDÄPC beobachtet vor allem bei jüngeren Patient:innen die Tendenz, Korrekturwünsche anhand von bearbeiteten Fotos zu dokumentieren. „Die Filter bei TikTok führen zu einer verzerrten Wahrnehmung und sind gefährlich“, sagt auch Dr. med. Alexander Hilpert, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Vorstand der DGÄPC (Deutsche Gesellschaft für Ästhetische und Plastische Chirurgie) zu dieser Entwicklung. Hilpert sieht auch bei Trends wie beispielsweise dem „Buccal Fat Removal“ eine Gefahr: „Schnell können bestimmte Behandlungstrends viral gehen. Diese stehen dann oft in keinem Verhältnis mehr zu den medizinisch sinnvollen und realistischen Behandlungsmöglichkeiten eines seriösen Facharztes.“
Facelift bei Männern
Während laut VDÄPC-Behandlungsstatistik bei den Männern bestimmte Gesichtsbehandlungen in der Nachfrage im letzten Jahr gesunken sind, hier vor allem Hyaluron (minus 53 Prozent) und Botulinumtoxin (minus 2 Prozent), erfreut sich das Facelift einem vermehrten Interesse, wobei der Anstieg rund 33 Prozent beträgt. „Auch für viele Männern spielt die Optik im Alltag, beruflich und privat, eine entscheidende Rolle. Ein gut gemachtes Facelift kann für einen nachhaltigen Effekt über viele Jahre sorgen“, erklärt Dr. Schönborn.
Ausblick
„Die ganzheitliche Körperformung für eine harmonische Körpersilhouette wird zunehmend wichtiger für unsere Patient:innen. Beliebte Kombibehandlungen wie das Mommy Makeover oder das Daddy Makover zeigen diesen Trend“, beobachtet VDÄPC-Präsident Prof. Hebebrand. Zudem sei auch bei den sogenannten Schönheitsoperationen ein weiterer Preisanstieg zu erwarten, so der VDÄPC-Präsident. Die Fachgesellschaft empfiehlt allen Patient:innen für eine sichere Behandlung, bei der Wahl des Experten für den gewünschten Eingriff stets auf den Facharzttitel und die jeweilige Expertise zu achten.
Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) ist die größte Fachgesellschaft Ästhetischer Chirurgen in Deutschland. Die Mitglieder der VDÄPC sind sowohl niedergelassene Ärzte als auch Klinikärzte auf dem Fachgebiet Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die Mitglieder der VDÄPC müssen sich über die Ausbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie hinaus kontinuierlich weiterbilden, um das fachliche Wissen und die praktischen Fertigkeiten auf einem konstant hohen und aktuellen Niveau zu halten.
Quelle und weitere Infos: https://vdaepc.de/