P1070260Foto: Wolfgang Behrens/Archiv

„Wir können. Ich kann.“ lautet das Motto des diesjährigen Weltkrebstages. Laut der Deutschen Krebshilfe erkranken etwa 500.000 Menschen jährlich bundesweit an Krebs. Etwa die Hälfte aller Fälle wäre durch einen gesünderen Lebensstil vermeidbar. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Darüber hinaus sind sie auch häufiger von anderen Krebsarten betroffen als die Allgemeinbevölkerung. Zwei Ursachen könnten möglicherweise Übergewicht und ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel im Blut sein. Daher empfiehlt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe insbesondere Menschen mit Typ-2-Diabetes anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2017, auf einen gesunden Lebensstil zu achten und regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen.

 

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein 1,2-1,7fach erhöhtes Risiko für Brust-, Darm-, Harnblasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Risiko an Leberzellkrebs zu erkranken ist sogar mehr als doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Diabetes. Auch das Erkrankungsrisiko für Tumoren an Niere, Schilddrüse und Speiseröhre ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich erhöht. Auf der anderen Seite erkranken Männer mit Diabetes seltener an Prostatakrebs als stoffwechselgesunde.

„Bei Typ-2-Diabetes ist häufig der Insulinspiegel über Jahre hinweg zu hoch", erklärt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf. Ursache dafür ist eine Insulinresistenz. „Hohe Insulinspiegel können bestimmte Rezeptoren aktivieren, die die Zellteilung im Gewebe und so möglicherweise auch das Tumorwachstum fördern.“ Eindeutige Beweise für diese Thesen als mögliche Ursache für ein erhöhtes Krebsrisiko fehlen jedoch bislang. Inwiefern auch Menschen mit Typ-1-Diabetes ein erhöhtes Krebsrisiko haben, ist noch unklar.

Der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes, Adipositas und Krebs ist hingegen nachgewiesen: Übergewichtige Menschen mit großem Bauchumfang haben sowohl ein erhöhtes Diabetes- als auch ein erhöhtes Krebsrisiko. Dagegen können sie selbst einiges mit einer Lebensstilverbesserung tun: „Wer abnimmt, sich regelmäßig bewegt und auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse achtet, verbessert seinen Stoffwechsel und beugt damit auch der Entstehung von Krebs vor", erklärt Dr. Kröger. Außerdem rät er zum Tabakverzicht. Wichtig ist darüber hinaus, dass Menschen mit Diabetes regelmäßig die angebotenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrnehmen.

Quelle und weitere Informationen:

www.diabetesde.org

www.deutsche-diabetes-hilfe.de