P1480388Foto: Wolfgang Behrens

Das 70-jährige Jubiläum des Flughafenverbandes ADV wurde am 18. Mai 2017 in festlichem Ambiente gefeiert. Hierzu erstrahlte der ehemalige Flughafen Tempelhof in den Farben der ADV. Neben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, mehreren Staatssekretären des Bundes und der Länder sowie über 100 Abgeordneten des Deutschen Bundestages kamen die Prominenz aus Luftverkehrswirtschaft und Medien. Über 2.200 Gäste hatten sich angemeldet.

Was 1947 mit rund 500 Mit­ar­bei­tern und 200.000 Pas­sa­gie­ren begann, ent­wi­ckelte sich zu einem bedeu­ten­den Indus­trie­zweig der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land: 223 Mio. Pas­sa­giere und mehr als 4,6 Mio. Ton­nen Fracht zähl­ten die deut­schen Flug­hä­fen im Jahr 2016, 180.000 Mit­ar­bei­ter erwirt­schaf­ten einen Umsatz von 5,5 Mrd. Euro. Heute sind Deutsch­lands Flug­hä­fen der Herz­mus­kel unse­rer glo­bal ver­netz­ten Volks­wirt­schaft. Alle Privat- und Geschäfts­rei­sen­den pro­fi­tie­ren von einer hoch­leis­tungs­fä­hi­gen Flug­ha­fen­in­fra­struk­tur. 600 Ziele sind im Direkt­flug erreich­bar, über 250 Air­lines star­ten und lan­den, 40 Pro­zent des deut­schen Außen­han­dels läuft über deut­sche Flug­hä­fen. Aus Ein­rich­tun­gen der öffent­li­chen Daseins­vor­sorge sind die Flug­hä­fen heute zu fas­zi­nie­ren­den Erleb­nis­wel­ten und Logis­tik­zen­tren gewor­den.

„Vor 70 Jah­ren wurde der Flug­ha­fen­ver­band ADV gegrün­det und ist seit­dem ein kom­pe­ten­ter Ansprech­part­ner für die Flug­hä­fen, die Poli­tik und Öffent­lich­keit. Dass unser Ver­band heute nöti­ger denn je ist, zei­gen die aktu­el­len The­men wie Kapa­zi­täts­er­wei­te­run­gen und Betriebs­zei­ten, Umwelt- und Flug­lärm­schutz sowie Luft­si­cher­heit und Ver­kehrs­pla­nung. Wenn die Flug­hä­fen nicht mehr bedarfs­ge­recht Wach­sen dür­fen – wie es in Mün­chen oder Düs­sel­dorf aktu­ell der Fall ist – kön­nen sie nicht wirt­schaft­lich arbei­ten und ver­lie­ren ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Durch Wett­be­werbs­ver­schär­fun­gen wie die Luft­ver­kehrs­steuer, wer­den Wachs­tum und Wirt­schaft­lich­keit künst­lich gekappt“, erklärt Michael Gar­vens, Prä­si­dent des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV.

Die Erwar­tun­gen an die Poli­tik hat ADV-Präsident Michael Gar­vens in fünf Kern­bot­schaf­ten zusam­men­ge­fasst:

Wir brau­chen eine bedarfs­ge­rechte Infra­struk­tur auch in der Zukunft. Unsere Pro­gno­sen sagen bis 2030 etwa 300 Mio. Pas­sa­giere an deut­schen Flug­hä­fen vor­aus. Dafür müs­sen wir die Kapa­zi­tä­ten schaf­fen, damit das Wachs­tum nicht an Deutsch­land vor­bei­geht.
Deutsch­land ist ein star­ker Logis­tik­stand­ort. Flüge in der Nacht sind für die glo­bale Logis­tik­wirt­schaft unab­ding­bar. Dafür brau­chen wir Flüge in der Nacht und in den Tages­rand­zei­ten. Darum müs­sen wir die bestehen­den Betriebs­zei­ten erhal­ten.
Flug­hä­fen müs­sen Rechts- und Pla­nungs­si­cher­heit haben. Ange­sichts enor­mer Inves­ti­ti­ons­an­stren­gun­gen der Flug­ha­fen­be­trei­ber darf es keine will­kür­li­chen Ein­griffe in bestehende Betriebs­ge­neh­mi­gun­gen geben.
Die deut­schen Flug­hä­fen ste­hen zur Nut­zer­fi­nan­zie­rung des Luft­ver­kehrs. Dafür sind die Flug­hä­fen auf kos­ten­de­ckende Ent­gelte ange­wie­sen. Die deut­schen Flug­hä­fen kön­nen ihren vor­bild­li­chen Qualitäts- und Sicher­heits­stan­dard nur hal­ten, wenn sie ange­mes­sene Ent­gelte durch­set­zen kön­nen.
Luft­ver­kehrs­ab­kom­men mit außer­eu­ro­päi­schen Staa­ten müs­sen zu einer bes­se­ren Kon­nek­ti­vi­tät füh­ren. Pas­sa­giere und Wirt­schaft brau­chen gute Direkt­ver­bin­dun­gen zu Zie­len in aller Welt. Markt­ab­schot­tung gefähr­det lang­fris­tig den Stand­ort Deutsch­land.
Wer die Wett­be­werbs­po­si­tion der deut­schen Luft­fahrt ver­bes­sern möchte, sollte dies durch geeig­nete Maß­nah­men tun. Hier for­dern wir ins­be­son­dere den Ein­stieg in den Aus­stieg bei der Luft­ver­kehr­steuer und die Absen­kung der aus­ufern­den Luft­si­cher­heits­kos­ten.

„Der Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land braucht Kon­nek­ti­vi­tät. Für die export­starke deut­sche Wirt­schaft sind inter­na­tio­nale Luft­ver­kehrs­an­bin­dun­gen unver­zicht­bar. Im welt­wei­ten Wett­be­werb um Markt­an­teile hin­ken wir wei­ter hin­ter­her. Deutsch­land mit sei­ner poly­zen­tri­schen und föde­ra­len Struk­tur ist auf leis­tungs­fä­hige Flug­hä­fen ange­wie­sen. Die Flug­hä­fen ver­lie­ren auch bei allen Wirtschaftlichkeits- und Wachs­tums­sor­gen ihre Ver­ant­wor­tung gegen­über der Umwelt und den Anwoh­nern nicht aus den Augen“, betont ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel. 1972 prä­mierte die ADV leise und moderne Flug­zeuge als Anreiz für die Indus­trie. Seit Mitte der 70er Jahre gibt es die lärman­hän­gi­gen Flug­ha­fen­ent­gelte. „Das Prin­zip ist ein­fach: Ein lei­ses, emis­si­ons­ar­mes Flug­zeug kos­tet die Air­line weni­ger Ent­gelt als ein dre­cki­ges, lau­tes. Lärm­ab­hän­gige Lan­de­ent­gelte stel­len somit eine sinn­volle Maß­nahme zur Redu­zie­rung von Lärm- und Kli­ma­schutz­be­las­tun­gen dar“, Bei­sel abschlie­ßend.

Quelle und weitere Informationen: http://www.adv.aero/der-verband/

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