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Das italienische Lampedusa hat internationale Beachtung gefunden, weil zahlreiche Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten Syrien und Irak erstmals hier den Boden der EU betreten. Bei der 66. Berlinale, die am 21. Februar 2016 zu Ende ging, gewann der Film „Fuocoammare-Fire at sea“ den Goldenen Bären. Ein 12 jähriger Junge und seine Insel Lampedusa stehen im Vordergrund dieses beeindruckenden Werkes. Lampedusa steht als Metapher für die große Flüchtlingsbewegung. Die Berliner Bundestagsabgeordnete Azize Tank (DIE LINKE) ist u. a. Sprecherin für Soziale Menschenrechte. Die Volksvertreterin nahm auf Einladung „SOS Méditerranée“ an den internationalen Veranstaltungen in Palermo und Lampedusa vom 23. - 26.2.2016 teil. Das Rettungsschiff im Hafen von Lampedusa mit Kapitän Dr. Klaus Vogel, Teilen der Besatzung und Gästen SOS MEDITERRANEE“ ist eine Initiative europäischer Bürger in der Tradition der zivilen Seenotrettung mit dem Ziel, in Seenot geratene Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten und zu schützen und stellt sich als zivilgesellschaftliche Initiative folgende Aufgaben: Ausrüstung, Einsatz und Koordination von zivilen europäischen Rettungsschiffen zur Seenotrettung im Mittelmeer Medizinisch psychologische Betreuung an Bord und Vermittlung sozialer Unterstützung, Information der Öffentlichkeit in Europa und in den Herkunftsländern über die Lage der Flüchtlinge im Mittelmeer.

Das Programm begann am Dienstag, den 23.2.2016, mit einer Pressekonferenz unter reger Beteiligung von Aktivisten und Journalisten an Bord des Rettungsschiffes „Aquarius“, das auf dem Weg von Rügen ins Mittelmeer vor dem Auslaufen zum ersten Rettungseinsatz den Hafen von Palermo (Sizilien) angelaufen hatte. Mit einer Rettungskapazität von 200-500 Personen ist das Rettungsschiff im Seegebiet zwischen Libyen, Sizilien und Lampedusa im Einsatz. Einer der bekannten Unterstützer des Projekts ziviler Seenotrettung, der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, stellte seine „Charta von Palermo“ vor: „Humane internationale Mobilität – Von der Migration als Leiden zur Mobilität als unveräußerliches Menschenrecht“. Nach der Pressekonferenz fand an Bord des Schiffes eine Führung statt, auf der die gesamten technischen und medizinischen Einrichtungen sowie Unterbringungsmöglichkeiten der zu Rettenden besichtigt werden konnten. Am Nachmittag gab es ein Kulturprogramm. Der Verein SOS Méditerranée Palermo stellt seine Arbeit in Form eines Theaterstückes über Flucht und Migration vor. Anschließend legte das Schiff Richtung Lampedusa ab, und wir konnten die Crew und das Team von Medicins du Monde, bestehend aus Ärzten und medizinischem Personal, mit ihrem starken persönlichen Engagement näher kennenlernen. Am Donnerstag konnte das Schiff wegen starken Seegangs nicht in den Hafen von Lampedusa einlaufen und die Gäste an Bord wurden mit einem Schnellboot der Küstenwache in den Hafen gebracht. Am Freitag, den 26.2. fanden auf Einladung der Bürgermeisterin von Lampedusa Gespräche mit internationalen Gästen und Pressevertretern statt. Aktuell sind ca. 470 Geflüchtete in Aufnahmeeinrichtungen in Lampedusa untergebracht, davon ca. 70 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Ein Besuch dieser Einrichtung erfordert eine zwei- bis dreiwöchige vorherige Anmeldung. Am Freitagmittag ist die MS Aquarius zum ersten Rettungseinsatz aufgebrochen. Am 7. März konnte die SOS Méditerranée den ersten erfolgreichen Einsatz vor der libyschen Küste melden und 74 Geflüchtete aufnehmen. Unter ihnen mehrere Verletzte und Jugendliche. Der erste Einsatz von SOS Méditerranée vor der libyschen Küste Am 15. März hat SOS Méditerranée erneut vor der libyschen Küste über 100 Menschen in Seenot gerettet. Die Geflüchteten wurden inzwischen nach Lampedusa gebracht. Bereits seit Einsatzbeginn vor drei Wochen konnten 193 Menschen in Seenot gerettet werden. Das zeigt die Notwendigkeit einer zivilen Seenotrettung. Die Organisation hat sich deswegen dazu entschieden, ihren Einsatz um weitere acht Monate bis Ende des Jahres zu verlängern. „Die Reise hat mir noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig es ist, das Projekt zu unterstützen. Der Tod vieler tausend Menschen auf ihrer gefährlichen Flucht übers Mittelmeer ist eine riesige humanitäre Katastrophe. Ich unterstütze SOS Méditerranée finanziell und politisch, weil ich mich damit nicht abfinden will. Bitte unterstützen Sie den Einsatz der SOS Méditerranée mit einer Spende, damit weiterhin Menschenleben gerettet werden können.“ Das teilte unserer Redaktion Azize Tank, MdB (DIE LINKE) mit. (Foto: VTN)