Pan Am-Stewardess Fräulein Nadine und Sebastian Czaja
Der Berliner FDP-Generalsekretär Sebastian Czaja ist Spitzenkandidat bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im September. Er besuchte am 6. April die legendäre „PanAM-Lounge“ im Europacenter in Charlottenburg. Das gesamte Mobiliar dort erinnert an die 1927 gegründete US-Fluggesellschaft PanAM, die 1991 ihren Flugbetrieb eingestellt hat. PanAM hat das damalige Westberlin direkt mit den USA verbunden. Der Flughafen Tegel war ab 1960 das „Tor zur Freiheit.“
Seit über 20 Jahren arbeiten die beiden Schwestern Julia und Evelyn Csabai am Flughafen Tegel. Als studentische Hilfskräfte fingen die beiden Damen, die in Budapest das Licht der erblickt hatten, am TXL einst an. Mittlerweile leiten sie ein Team von 35 Mitarbeitern. Fluggäste werden befragt und aus diesen Ergebnissen kann man Verbesserungen am gesamten Flughafen vornehmen oder die konstruktive Kritik der internationalen und nationalen Fluggäste gleich an die richtigen Stellen weiterleiten. Aus dem reichlichen Erfahrungsschatz in den über 20 Arbeitsjahren haben die beiden Damen ein Buch verfasst. Es trägt den Titel „Letzter Aufruf Tegel“ und ist im „be.bra verlag“ erschienen. Die Autorinnen können beispielsweise von einer aufgeregten Frau berichten, die schreiend die Gangway wieder verließ. Sie hatte am Flughafen im Wickelraum ihr Baby vergessen. Hier hieß es dann glücklicherweise: „Ende gut-alles gut.“ Eine Zeitung schrieb einst „Herrenloser Damenkoffer im Damen-WC in Tegel gesprengt.“ Die Putzkolonne hatte sehr viel zu tun. Im herrenlosen Damenkoffer befanden sich zahlreiche gefüllte Gläser einer Schokoladencreme, die man zum Brotaufstrich verwendet. Bald danach hatte die Putzkolonne wieder alle Hände voll zu tun und die Kräfte, die gerade im Pausenraum sich ausruhten, mussten sofort die Pause unterbrechen. In einem von Polizeikräften gesprengten Koffer befanden sich frische Tomaten. Eine Abfertigungshalle in Tegel sah blutrot aus. Lustig dagegen ist die Geschichte, wie ein kräftiger Japaner, der von Beruf Sumoringer war, weder längs noch seitlich durch die Körperkontrollgeräte kam aufgrund seiner Leibesfülle. Am Ende kam auch dieser Gast in den Flieger hinein. Ein hoher Polizeioffizier nahm persönlich die Personenkontrolle vor und gab „Grünes Licht“ danach für den Ringer. Sebastian Czaja hielt ein Grußwort und sprach von einem „sehr spannenden und hoch interessanten Buch.“ Nur der Titel mit dem Wort „letzter Aufruf“ könne missverstanden werden. Daher ließ er es sich nicht nehmen, als PanAm - Stewardess Fräulein Nadine ihn mit dem Buch begrüßte, die Worte „letzter“ zu verdecken. „Die Hauptstadt braucht einen eigenen Flughafen. Er hat auch sehr große wirtschaftliche Bedeutung“, so der FDP-Generalsekretär. Er erinnerte an das Beispiel Brüssel. Aufgrund eines „schrecklichen Terroranschlags wurde ein Flughafen in der belgischen Hauptstadt zeitweise geschlossen, Brüssel hat aber zwei Flughäfen. Somit war ein Flughafen immer geöffnet. Bei nur einem Flughafen geht so etwas nicht. Wir sind ja nicht gegen BER. Wir wollen Tegel zusätzlich offenhalten.“ Sebastian Czaja erwies sich auch als exzellenter Geschichtskenner! „Heute ist der 6. April. Genau heute vor 90 Jahren fand der erste Flug ab Berlin statt. Es ging nach Zürich.“ Damit weiterhin in der Bundeshauptstadt Starts und Landungen von Flugzeugen stattfinden, soll das Thema eines Weiterbetriebes von Tegel noch mehr in die Öffentlichkeit getragen werden und wird zu einem der Wahlkampfthemen der Berliner FDP. (Text/Foto: VTN)