DEKRA 3FOTAC/Wolf-Georg Kist

In Berlin gründete sich 1925 der „Deutsche Kraftfahrzeug – Überwachungs – Verein e. V.“, kurz DEKRA genannt. Seit der Gründung steht der Name DEKRA für die Sicherheit. Im letzten Jahr erzielte die DEKRA einen Umsatz von über 3,1 Milliarden Euro. In allen fünf Kontinenten sind in über 50 Ländern mehr als 44.000 Mitarbeiter tätig. Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadensregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis hin zu Angeboten zu Schulungen und Zeitarbeit gehören zur breitgefächerten Aufgabenpalette der DEKRA. Am 5. Juli stellten Mario Schwarz, DEKRA Gebietssprecher Berlin-Brandenburg und Niederlassungsleiter Berlin, sowie Azar Mottale, Leiterin der DEKRA Konzernrepräsentanz Berlin den Medienvertretern in Berlin-Mitte den neue DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2018 „Güterverkehr“ vor. Mitgeteilt bekamen die Teilnehmer u. a., Berlin konnte 2017 anders als im Vorjahr einen erfreulichen Rückgang der Zahl der Verkehrstoten um über 35 Prozent vermelden und im Bundesländervergleich mit 10 Verkehrstoten je eine Millionen Einwohner den besten Wert in ganz Deutschland erzielen. Einige Angaben aus diesem Report geben aber zu denken! „Gleichzeitig belegt die Statistik aber auch, dass fast die Hälfte aller Verkehrstoten Senioren waren und die Zahl der Schwerverletzten um über 10 Prozent gestiegen ist. Nach den Fußgängern stellen die Radfahrer mit 25 Prozent die zweitgrößte Gruppe der Verkehrstoten dar. Hauptunfallursache Nummer eins gegenüber den Radfahrern sind mit ganz großem Abstand Fehler beim Abbiegen.“ Der neue DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2018 „Güterverkehr“ belegt auch, dass trotz vieler elektronischer Systeme in Nutzfahrzeugen das Unfallvermeidungspotenzial längst nicht ausgeschöpft ist.

Eine DEKRA- Forderung lautet beispielsweise: „Der elektronische Abbiegeassistent sollte für alle Nutzfahrzeuge – wie bereits der Notbremsassistent und der Spurhalteassistent – zur gesetzlich vorgeschriebene Ausstattung gehören.“ Mario Schwarz betonte eine fast schon vergessene Weisheit: „Fehlerquelle Nummer 1 ist und bleibt der Mensch.“ Manchmal ist es einfach die schlichte Faulheit oder Vergesslichkeit, die zu tödlichen Unfällen führt! „Der Sicherheitsgurt ist Lebensretter Nummer 1. Man muss ihn aber auch anlegen!“ Die Zahl de „Gurtmuffel“ und die Anzahl der Handy spielenden Fahrzeuglenker ist bei weitem immer noch zu hoch. Die Zahl der Unfalltoten in der EU ist erfreulicherweise zurückgegangen, aber es gibt keinerlei Anlass zur Entwarnung, so die DEKRA- Verantwortlichen. Gab es 1991 in der EU (Anmerkung: Damalige noch nicht zur EU gehörende Länder wurden mitgerechnet) noch rund 76.600 Tote im Verkehr, waren es 2017 ca. 25.300. „Jeder Unfalltote ist ein Toter zu viel“, so Mario Schwarz. Der Experte hat für alle Verkehrsteilnehmer auch Ratschläge parat, egal ob es sich um Berufskraftfahrer, private Autofahrer, Radfahrer, Mopedfahrer, Fußgänger oder Landwirte auf den Traktoren und Mähdreschern handelt, um möglichst gesund ans Ziel zu gelangen! „Man sollte erstens die Augen immer aufhalten im Verkehr! Zweitens sollte man Spannungen vermeiden! Das bedeutet, notfalls auch mal auf seine Vorfahrt verzichten, das vermeidet Spannungen bereits im Vorfeld. Drittens: Man sollte die anderen Verkehrsteilnehmer so behandeln, wie man auch als Verkehrsteilnehmer behandelt werden möchte.“ (Text: Volkert Neef)