2Foto: Udo Horn

Es gibt eine Vielzahl spannender Städtetouren zwischen verschiedenen Ländern Europas, die man auch per Schiff unternehmen kann. Eine besonders spannende ist eine Schiffstour von Amsterdam nach Nordengland. Der besondere Vorteil liegt in der flexiblen Zeitplanung, je nachdem ob man Amsterdam als Ausgangspunkt für eine Seereise wählt oder Newcastle als Zielpunkt seiner Reise setzt. Wählt man die holländische Metropole Amsterdam als Ausgangspunkt einer Städtereise, ist es ratsam, bereits in den frühen Morgenstunden in Amsterdam anzureisen. Es bleibt somit genügend Zeit, zumindestens einige der beliebtesten Ausflugsziele rund um Amsterdam kennenzulernen. Die Hauptstadt der Niederlande zieht jährlich hunderttausende Touristen in ihren Bann - Windmühlen, deren Flügel sich gemächlich im Wind drehen, kleine Häuschen mit Fassaden aus dunkelgrün gestrichenem Holz und weißen Fensterrahmen, gebogene Brücken führen über die Wassergräben zu den Haustüren. Amsterdam hat aber noch viel mehr zu bieten als die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und kulturellen Highlights, die Sie vielleicht in Ihrem Reiseführer finden. Es liegt an jedem selbst, was er oder sie sehen und erleben wollen. Will man eine Städtetour von Amsterdam nach Newcastle unternehmen, so gibt es einige Wege, um auf die Insel zu gelangen. Einer davon führt mit den Nachtfähren nach England.


Neben den Fährreedereien P&O Ferries (Rotterdam/Zeebrügge-Hull) und Stena Line (Hoek van Holland-Harwich) verkehren auch die Fähren von DFDS Seaways täglich zwischen England und dem Kontinent und machen aus der Überfahrt zwischen Amsterdam und Newcastle eine 18stündige und spannende Mini-Kreuzfahrt. Am späten Nachmittag des ersten Reisetages legt das Schiff vom holländischen Felison Terminal in IJmuiden ab, um Kurs in Richtung nordwestenglische Küste zu nehmen. Mit der kombinierten Personen- und Autofähre PRINCESS SEAWAYS der dänischen Fährgesellschaft DFDS (seit dem 30. Mai 2007 wird das Schiff auf der Route IJmuiden - Newcastle eingesetzt, die es zusammen mit seinem Schwesterschiff, der King Seaways, bedient) wird eine Fährüberfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Das Gefühl, als wäre man auf einer beginnenden Kreuzfahrt, spürt man schon beim Betreten des Schiffes. Pünktlich gegen achtzehn Uhr legt die Fähre vom Anleger des Terminals ab und gewinnt allmählich an Fahrt.
Es bleibt genügend Zeit ab diesem Abend, das Schiff zu erkunden. Einmal mehr beeindruckend ist die Größe, eine kleine schwimmende Stadt mit Restaurants, einem Casino und einem Tanzlokal, von den vielen Kabinen und dem technischen Equipment ganz zu schweigen.
Das modernisierte Mittelklasse-Schiff bietet viel Komfort und abwechslungsreiche Unterhaltungsmöglichkeiten. Für das leibliche Wohl wird in den unterschiedlich eingerichteten und auf verschiedene Geschmäcker ausgerichteten Restaurants (Seven Seas Restaurant, Little Italy, Blu Riband Restaurant,Explorers) sowie in den Bars (Compass Bar, Columbus Club, Skybar) und im Tagescafe (Lighthouse Cafe) auf Deck 7 bestens gesorgt. Ob professionelle Live-Musik in der Discothek, Spiellaune im Casino, Spaß beim Bingo oder aktuelle Filmhighlights im Kino auf Deck 8 an Bord dieses Schiffes kommt ganz bestimmt keine Langeweile auf.
Die komfortablen Innenkabinen auf Deck 4 und 5 (ca. 9 -12 m“) bieten Dusche/WC, 2 Etagenbetten, Klimaanlage, Sitzgelegenheit sowie Bettwäsche und Handtücher. Die gleichgroßen Außenkabinen verfügen ebenfalls über Etagenbetten oder untere Betten inklusive eines Meerblicks. Wer schon zu Beginn seiner Reise knapp bei Kasse ist, sollte allerdings in den Restaurants zuvor einen Blick auf die Preisliste werfen, denn selbst wenn das Essen an Bord reichlich und sehr schmackhaft ist, ein Schnäppchen ist es leider keineswegs. Nach einer erholsamen Nacht haben Sie die Möglichkeit ausgiebig zu frühstücken und die Einfahrt in den Hafen Newcastle zu genießen.

England: beliebtes Ziel für Globetrotter
England ist schon seit Jahren ein beliebtes Urlaubsziel für Globetrotter aus aller Welt. Klar, dass es die meisten Reisenden erst einmal in die Hauptstadt London zieht. Doch auch andere Metropolen der Britischen Inseln profitieren immer mehr vom Tourismus. Im Nordosten von England liegt die Hafenstadt Newcastle, die nicht nur ein beliebtes Ziel für Englandreisende ist, sondern auch als bedeutendes Industrie- und Transportzentrum gilt. Die rund unter 280 000 Einwohner zählende Stadt liegt am Fluss Tyne und wird deshalb auch als „Newcastle upon Tyne“ bezeichnet. Während die Geschichte des blutsaugenden Grafen ihren Ursprung in einer Ansammlung gruseliger osteuropäischer Überlieferungen hat, entspringt die Geschichte um den Zauberlehrling Harry Potter reiner Fantasie. Der entsprechende Film entstand zum Teil auf Alnwick Castle der zweitgrößte Adelssitz Englands und Stammsitz der Familie Percy, der Earls of Northumberland, die dort noch immer einen Teil des Jahres verbringen. Die Vielseitigkeit Newcastles macht die Stadt zum beliebten Reiseziel. Die Überreste der Stadtmauer, die Kathedrale St. Nicholas, und die zahlreichen Galerien locken jedes Jahr Touristen aus aller Welt in die Hafenstadt. Das Dudelsackmuseum ist nicht nur bei Musikbegeisterten angesagt. Für Outdoor-Aktivitäten bieten sich die Wandergebiete in bergiger Landschaft nahe der Stadt an. In Naturschutzgebieten kommen Wildlife-Freunde ganz auf ihre Kosten. Ein Besuch in einen typischen Pub oder eines traditionellen Dorfmarkt ist ebenso ein Muss, wie Englands "New-Wave"-Weine und die kosmopolitische Küche, die international mithalten kann. Das heutige England ist einladend, sehr freundlich, faszinierend und lustig, ein Land in dem die Balance zwischen bizarren Eigenheiten der Menschen und einem ganz eigenen Sinn für Humor gegeben ist. Auch in Newcastle gibt es eine Menge zu entdecken. Indes wird es für alldiejenigen Zeit, die eine Rückreise nach Amsterdam eingeplant haben, sich auf die Rückreise der Fähre ab siebzehn Uhr einzustellen.
Wer England mit der Fähre „den Rücken kehrt“, bekommt eine Stunde geschenkt, denn an Bord der DFDS-Schiffe herrscht kontinentale Zeit. Vorbei an der Mole von Tynemouth, fährt die PRINCESS SEAWAYS fortan mit 20 Knoten gegen die Nordseeströmung an, und wird so gegen zehn Uhr mitteleuropäischer Zeit wieder in IJmuiden anlegen.
Wieder bleibt genügend Zeit das Schiff zu erkunden oder einfach nur an der Compass-Bar die Erlebnisse mit Freunden oder Mitreisenden auszutauschen.

Als pünktlich zur Öffnung des Büffetrestaurants um 7:30 Uhr am nächsten Morgen der Weckruf in den Kabinen ertönt (in drei Sprachen: Englisch, Niederländisch und Deutsch), sind es noch zwei Stunden bis zum Anlegen in Ijmuiden.

Zum Schiff:
MS PRINCESS SEAWAYS
Baujahr 1986, als Peter Pan in Dienst gestellt, später als Spirit of Tasmania, Fjord Norway, Princess of Norway, seit Februar 2011 als Princess Seaways im Einsatz

Länge: 162,74 Meter + Breite 27,60 Meter + Tiefgang 6,20 Meter
Bauwerft: Schichau-Seebeckwerft AG, Bremerhaven
Größe: 31.356 BRZ + Geschwindigkeit: maximal 21 Knoten
Antrieb: vier 8-Zylinder Krupp MaK-Diesel, 19.880 kW, 2 Schrauben
Reederei: DFDS Seaways, Kopenhagen, Flagge: Dänemark. Heimathafen: Kopenhagen.
Besatzung maximal 205
Passagiere maximal 1.250 in 478 Kabinen.
Ein Artikel mit Fotos des Rostocker Schifffahrtsjournalisten Udo Horn.(http://www.kreuzfahrt-erleben.info/)

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