P1050460Handwerker, die Glück bringen/ Foto: Bozena Behrens

Handwerkskammer und IHK Berlin haben am 12. November 2017 Berlins neuen Meister-Jahrgang geehrt. Am Festakt in einem Hotel in Berlin-Tiergarten nahmen rund 1.200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teil. Insgesamt haben in diesem Jahr 518 Meisterinnen und Meister ihre Meisterprüfung bestanden: 357 Handwerkerinnen und Handwerker aus 25 Handwerksberufen sowie 161 Absolventinnen und Absolventen aus elf Industrie- und Gewerbeberufen wurden geehrt. Stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen wurden die besten Meisterinnen und Meister ausgezeichnet. 

 Festredner war der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. „Mit dem Meisterinnen- und Meisterjahrgang 2017 stellt die Berliner Wirtschaft einmal mehr ihre wichtige und überzeugende Zukunftskompetenz bei Ausbildung und Qualifizierung unter Beweis. Meine Glückwünsche gelten zuerst den Damen und Herren, die nach langer und fordernder Zeit des Lernens und des engagierten Arbeitens für sich persönlich ein wertvolles berufliches Ziel erreicht haben. Angesichts des wirtschaftlichen Wachstums in unserer Stadt und des zumal bei vollen Auftragsbüchern immer wieder von Kammern und Betrieben beklagten Mangels an Fachkräften lege ich gerade den neuen Meisterinnen und Meistern ans Herz, die Ausbildung junger Menschen zu qualifizierten Nachwuchskräften als Kernaufgabe ihrer künftigen Tätigkeit zu begreifen. Wer, wenn nicht gute Meisterinnen und Meister, sorgen für fachliches Können und beruflichen Enthusiasmus künftiger Generationen?“, so Müller. Der Geschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke, und IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder würdigten im Rahmen der Feierlichkeiten den hohen Stellenwert des Meisterbriefs für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.

 „Wir sehen 518 Meister ihres Fachs vor uns: ich freue mich für und über jeden Einzelnen. Für jeden Einzelnen, weil sich ihnen als Meister glänzende berufliche Möglichkeiten eröffnen. Und über jeden Einzelnen, weil jeder Meister ein Botschafter ist für den Wert und die Perspektiven, die eine duale Ausbildung bietet. Deshalb kann ich an alle nur appellieren: Mehr davon! Berlin kann mehr Meister ihres Fachs gut gebrauchen", so der Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, Jan Eder. 
  
Meister im Detail 
  
Selbstständigkeit steht hoch im Kurs 
Viele der Neu-Meisterinnen und -Meister im Handwerk wagen den Sprung in die berufliche Selbstständigkeit – und das in immer kürzerer Zeit: Etliche der neuen Meisterinnen und Meister befinden sich gerade in der Vorbereitung zur Existenzgründung oder geben an, mittelfristig ein eigenes Unternehmen aufbauen zu wollen. 
  
Aktiv in der Ausbildung 
Ob selbstständig oder in Anstellung: Berlins neue Meisterinnen und Meister setzen sich beispielhaft für die Ausbildung ein. Zunehmend nutzen sie die Meisterausbildung auch als Aufstiegsmöglichkeit in einem Betrieb, um sich als Ausbilder um den Fachkräftenachwuchs zu kümmern. 
  
Top-Meisterberufe 
Die meisten Handwerks-Meisterprüfungen (78) wurden bei den Kraftfahrzeugtechnikern abgelegt, auf den Plätzen zwei und drei liegen die Elektrotechniker (45) sowie die Friseure (35). Im IHK-Bereich legten die meisten Absolventen die Prüfung zum geprüften Industriemeister Metall (44) ab, gefolgt von den Logistikmeistern (25) und den Industriemeistern Gleisbau (18). 
  
Viele Frauen legen die Meisterprüfung ab 
Frauen in Handwerks-Meisterberufen haben in den vergangenen zwölf Monaten großen Ehrgeiz bewiesen: Insgesamt 79 Frauen legten die Meisterprüfung in einem Handwerksberuf ab, das entspricht einem Anteil von rund 22 Prozent. Im IHK-Bereich gab es 15 Absolventinnen, das entspricht einem Anteil von rund neun Prozent. Bei den Meisterinnen ganz vorn in der Beliebtheitsskala liegt der Friseurberuf: 29 Frauen legten in diesem Beruf erfolgreich ihre Meisterprüfung ab, mehr als in jedem anderen Meisterberuf. Welch hohen Stellenwert die Handwerksbetriebe für den Berliner Kiez haben sprach Tim Zeelen an. Der direkt gewählte CDU-Politiker aus Reinickendorfer gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Tim Zeelen teilte mit: „In meinem Wahlkreis in Reinickendorf gibt es viele herausragende Meister: Vom kulinarischen Bereich mit den Wurst-Fabrikanten Mago oder Pizza-Manufaktur GiaPIZZA über Handwerkliches, wie etwa Hübner Fensterbau bis ins künstlerische mit zahlreichen Juwelieren und Goldschmieden: Reinickendorf hat eine reiche und vielfältige Handwerks-Tradition!“ (Text: PM u. VTN/Foto: Bozena Behrens)