DigitalDas Medizin heute in der Bundeshauptstadt mehr ist als Vivantes und Charité, zeigte Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) auf einer Pressetour des VBKI (Verband Berliner Kaufleute und Industrielle e.V.) am 2. Mai. Unter dem Thema "Digitale Medizin" wurden 4 Berliner StartUps besucht. Obwohl die Arbeitsfelder der jungen Unternehmen sehr unterschiedlich sind, haben sie doch auch viel gemeinsam. Nicht nur, dass die modernen Büros oft schwer aufzufinden und mit mühsamen Aufstieg über viele Treppen in frisch modernisierten Hinteröfen in Kreuzberg und Friedrichshain sich befinden, spielt der Computer eine zentrale Rolle. Aber auch Fragen der Kooperationspartnerschaften und der langfristigen Finanzierung sind große gemeinsame Themenblöcke. Die Start Ups beschäftigen sich mit Qualitätsmanagement, Workflow, Effizienz, Datensicherheit, aber auch mit Lifestyle und Migräne. Dabei steht der Patient im Mittelpunkt. Einen Termin beim Arzt bucht man heute schnell und verbindlich per App. Die Überweisung ist schnell gemacht und der Arzt weiß schon über den Patienten Bescheid ehe er zur Tür rein kommt. Dem Mediziner wurden ja alle Patientendaten im voraus übermittelt. Die jungen Unternehmen wie „Flying Health“ und „Samedi“ haben workflow- Programme entwickelt, die heute in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitssystem, Ärzten und Krankenhäusern zur Zufriedenheit aller die Testphase hinter sich gelassen haben und eingesetzt werden. Man schätzt, die Kostenersparnis betrage bis zu 30 Prozent, aber auch Effizienzverbesserung führt zur besseren Betreuung des Patienten, speziell im Nachsorgebereich. 

Das nun Patient und Arzt besser verbunden sind fängt schon damit an, dass online gebuchte Termine mehr eingehalten werden. Die Buchung erfolgt dabei oft außerhalb der Öffnungszeiten des Arztes. 

Das Familienunternehmen CLUE von Hans Raffauf und Nicole Leeds bietet auf einer App 13-20 jährigen Frauen viele Antworten auf ihre Fragen und wird auch Kinderwunschportal genannt. 10 Millionen Nutzer gibt es schon. Um der internationalen Zielgruppe zu entsprechen, wird in 15 Sprachen geantwortet und Hilfestellung gegeben. Geld soll demnächst mit der Premiumversion verdient werden.
Auch sehr praktische Hilfe biete die App des Start Up "M-Sense". M steht hier für Migräne. 12 Prozent aller Deutschen sind davon betroffen. Die per Smartphone zu bedienende App bietet personalisierte Lösungspakete , die sich aus Audiodateien zum entspannen, Sportangeboten, Bewusstseinstrainings und akuten Methoden zusammensetzen. Die sollen die Schmerzlage um 50 Prozent reduzieren. Der download dieser App ist mit monatlich 8 Euro kostenpflichtig.
Das erfreuliche der Pressetour war, so viel enthusiastischen Gründergeist zu spüren und einen erfrischenden Einblick in die Welt der Berliner StartUps im Bereich der digitalen Medizin zu bekommen. (Text und Foto: Ralf Flucke)