Geschäftsführerin Leonie Behrens vom Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof GmbH und ihr Mitarbeiter in Halle 22a auf der IGW/Foto: Ralf Flucke
Fällt das Wort „Trend“ denkt man sofort an Mode, dann vielleicht an Möbeldesign oder Architektur. Es gibt den Trend auch in der Lebensmittelindustrie. Das ein oder andere Gericht auf dem Tisch ist neu oder es wurde wieder ausgegraben. In Westdeutschland kam in den 60er Jahren groß die Pommes Frites heraus, dann folgten in den 70 Jahren die ersten Pizzas aus der Tiefkühltruhe und Fast-Food-Restaurants eroberten Deutschland. Ältere Mitbürger dachten damals, diese Schnellrestaurants, wo man mit den Fingern seinen Burger essen und noch selbst sein Geschirr abräumen muss, sind bald schon Geschichte. Wie wir alle wissen, irrten sich da viele unserer Vorfahren ganz gründlich. Manchmal gibt es eine Renaissance. Die Gemüsepflanze Mangold war ab den 50er Jahren nur noch Köchen und Landwirten, meist vom Namen her, bekannt. Gesehen oder verspeist hatte sie kaum einer. Seit Anfang der 90er Jahre findet Mangold, besonders in Bioläden, eine regelrechte Wiedergeburt. Was morgen oder übermorgen der Verbraucher kaufen und essen möchte, erforschte man auch im Rahmen der 84.Internationalen Grünen Woche 2019 (IGW). Die Lebensmittelwirtschaft ging auf Trendsuche auf der 84. IGW. BVE und BLL zeigten in Halle 22a, wie die Zukunft schmeckt oder schmecken könnte!
„Wie schmeckt die Zukunft?“ – Antworten gaben der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). BLL-/BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff sagte: „Zukunft schmeckt – dafür sorgt die Lebensmittelwirtschaft mit ihren Innovationen. Dass die Branche zu den innovativsten Wirtschaftszweigen Deutschlands gehört, dafür sorgen alle – vom etablierten, internationalen Unternehmen bis zum jungen, aufstrebenden Start-Up. Diese Vielfalt und einige spannende Antworten auf die Frage nach dem Geschmack der Zukunft werden wir im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2019 präsentieren. Dabei geht es nicht nur um den Geschmack, sondern auch um Fragen der Nachhaltigkeit, Gesundheit und sozialen Verantwortung.“
Die Impulsgeber aus den Bereichen Industrie, Handel und der Systemgastronomie sowie aus der Food Startup-Szene waren:
• McDonalds Deutschland bot eine virtuelle Tour durchs Restaurant der Zukunft mit dem Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeitsaspekte an.
• Nestlé Deutschland gab Antworten rund um den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser.
REWE erklärte anschaulich, warum für das Handelsunternehmen die Reduktion von Plastik ganz oben auf der Agenda der Zukunft steht.
• 3Bears stand für vielfältige Porridgevarianten mit Fruchtstücken, Vollkorn-Haferflocken und ohne Zusätze oder Zuckerzusatz.
• Joybräu hat das weltweit erste alkoholfreie Proteinbier entwickelt.
• Laia’s Proteinhanf – das sind proteinreiche Hanfsamen, die vielfältig genießbar sind, im Müsli, Aufstrich, Salat, Smoothie, geröstet, gebacken im Brot oder auch einfach pur.
• NearBees liefert Honig vom Imker nebenan – direkt in den Briefkasten.
• Das Haehnlein Projekt ist eine Gemeinschaft aus ökologisch-agierenden Betrieben, die für Bio-Eier und Produkte aus der Aufzucht von Henne und Hahn stehen.
Verkostungen gab es nicht nur an den Ständen, sondern auch bei den „Cook & Talks“ in der Küppersbusch-Showküche. Hier durften sich die Besucher auf die Kombination spannender Interviews mit leckeren Tastings freuen. Bei der 85. IGW, die vom 17. bis zum 26. Januar 2020 stattfinden wird, kann man in den Messehallen unter dem Funkturm in Berlin-Charlottenburg einwandfrei feststellen, welcher Trend sich fest etabliert hat und welches Produkt in den Supermärkten und Restaurants höchstens auf eine Statistenrolle kommen wird-wenn überhaupt das gelingen sollte. (Text: Volkert Neef/Foto: Ralf Flucke)