Prof. Drosten und Bundespräsident Steinmeier (Foto: Bundesregierung / Gero Breloer).
Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat den „Sonderpreis für herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid19-Pandemie“ erhalten. Der Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes ist mit 50.000 Euro dotiert.
Die DFG und der Stifterverband würdigen Prof. Drosten mit dem Preis für seine außerordentlichen Leistungen für Wissenschaft und Gesellschaft angesichts einer dramatischen Pandemieentwicklung. Zur Begründung heißt es, er stehe wie kein anderer Wissenschaftler derzeit für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der COVID-19-Pandemie zukommt.
Prof. Drosten habe es geschafft, dass die Wissenschaft in der Öffentlichkeit innerhalb sehr kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für das Management der Krise wahrgenommen wird. Er erkläre den Menschen auf anschauliche, transparente und faktenbasierte Weise, was die Wissenschaft weiß, wie sie arbeitet und welche Unsicherheiten bestehen. Prof. Drosten korrigiere aber auch wissenschaftlich nicht belegte Thesen, kommuniziere die Grenzen seines eigenen Wissens und weise immer wieder darauf hin, dass zur Wissenschaft auch gehört, diese Grenzen ständig neu auszuloten und Gewissheiten zu revidieren. Mit diesem Ansatz erreiche der Sonderpreisträger Akzeptanz und Vertrauen bei einer großen Zahl an Menschen und auch in der Politik, für die er derzeit einer der wichtigsten Berater ist. Der DFG und dem Stifterverband zufolge zeigt seine Kommunikation exemplarisch, welchen Beitrag die Wissenschaft für Politik und Gesellschaft durch gute Kommunikation auch im akuten Fall einer Krise leisten kann.
Prof. Drosten ist Direktor des Instituts für Virologie am Campus Charité Mitte, Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) sowie Professor am Berlin Institute of Health (BIH). Er freut sich über die Auszeichnung und erklärt: „Diese Pandemie ist eine absolute Ausnahmesituation für die ganze Gesellschaft. Wie gut wir diese Herausforderung meistern, hängt in meinen Augen auch davon ab, ob die Bevölkerung gut über das Infektionsgeschehen und die biologischen Hintergründe informiert ist. Mir ist es daher ein persönliches Anliegen, das aktuelle Wissen – und auch seine Grenzen – über das SARS-2-Virus so schnell und umfassend wie möglich mit der Öffentlichkeit zu teilen. Nur so können die Menschen selbst Urteile fällen, Ängste abbauen und infektionsrelevante Entscheidungen in ihrem eigenen Alltag treffen."
Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, sagt: „Die Charité freut sich sehr über die Anerkennung der Kommunikationsleistung von Prof. Drosten. Eine solche proaktive Wissensvermittlung bedeutet einen enormen zusätzlichen Aufwand, der einem Wissenschaftler nicht hoch genug angerechnet werden kann. Der Preis macht zudem einmal mehr deutlich, dass die Charité nicht nur eine wichtige Rolle bei der Versorgung der COVID-19-Erkrankten und der Erforschung des neuen Coronavirus spielt, sondern auch in hohem Maße zur Information der Gesellschaft beiträgt.“
Den Sonderpreis haben DFG und Stifterverband einmalig eingerichtet. Er wird zusätzlich zum Communicator-Preis 2020 für Wissenschaftskommunikation vergeben.
Quelle und weitere Infos: https://www.charite.de/