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Fotos: Bozena Behrens

Trotz sehr vieler Veranstaltungen in der ganzen Stadt kamen am 25. 09.2015 viele Besucher zu einer Vernissage in die kleine, hübsche Galerie Manière Noire in Berlin. Zu sehen waren Werke des estnischen Künstlers Raul Meel unter dem Thema „Appropriating Language #10 – REAL NAMES". Mit Raul Meel, der in seiner ersten persönlichen Ausstellung in Berlin graphische Arbeiten von 1969 – 2014 zeigt, hat Kurator Harry Liivrand, Kulturattaché der Botschaft Estlands, einen renommierten „logischen Asketen“ (Zitat Jorma Hautala, Finnland) in unsere Stadt geholt. In den 70er und 80er Jahren ein Vertreter der radikalen Kunst in Estland, ist Meel heute einer der national und international prominentesten Vertreter der modernen zeitgenössischen Kunst des baltischen Landes. Geboren 1941 in Estland, lebt und arbeitet der Künstler in Tallin.

Die künstlerische Richtung Raul Meels zu beschreiben, ist nicht einfach. Sie ist ein „Hybrid“, umfasst viele Facetten der Avantgarde-Kunst. Meel selbst sieht sich als Teilnehmer an einem endlosen Prozess, bei dem Worte von wesentlicher Bedeutung sind. Durch die fortwährende Eingabe estnischer Namen erstellt Raul Meel konkrete Poesien, wo Geometrie und die Sprache ineinander greifen und wie zwei Galaxien verschmelzen.
Raul Meel ist ausgebildeter Elektroingenieur, fand aber seine eigentliche Berufung schnell in der Kunst. Sein technischer Hintergrund eröffnete ihm dabei eine besondere Sichtweise der Dinge. Als Autodidakt betätigte er sich anfangs sehr vielseitig als Graphiker, Maler, Bildhauer und Installationskünstler, war aber gleichzeitig auch schriftstellerisch tätig.Während er in der Sowjetzeit als „unerwünschter Autor“ galt, wurde er in der westlichen Kulturszene schnell bekannt.
Seit 1971 war Raul Meel mit mehr als 70 Ausstellungen in Estland und im Ausland vertreten und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Seine Werke findet man u.a. in Museen in Tallin, Helsinki, New Orleans und auch im Guggenheim Museum New York. Auch das deutsche Publikum konnte seine Werke schon kennenlernen, in der Ausstellung „Verführung Freiheit“ - Kunst in Europa seit 1945 (im Deutschen Historischen Museum Berlin 2012-2013).


Ausstellung: 

Raul Meel „Appropriating Language #10 – REAL NAMES“ - 25.09. - 16.10.2015

Manière Noire 

Druckwerkstatt und Galerie
Waldenserstr. 7 a
10551 Berlin

Weitere Infos:
www.manierenoire.net

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