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Rainer-Michael Lehmann, MdA (SPD)

Am 21. Februar ging die 66. Berlinale zu Ende. Mit rund 337.000 verkauften Kinokarten hat die 66. Berlinale einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Damit war der Ansturm des Publikums so groß wie nie zuvor, teilten die Veranstalter nach Beendigung der internationalen Filmfestspiele mit. Erstmals wurde auch um Spenden für Flüchtlinge und Asylanten gebeten. Den Preis GOLDENER BÄR für den besten Film (für den Produzenten) ging an „Fuocoammare-Fire at Sea“ von Gianfranco Rosi. Ein 12 jähriger Junge und seine Insel Lampedusa stehen im Vordergrund dieses beeindruckenden Werkes. Lampedusa steht als Metapher für die große Flüchtlingsbewegung. Der SPD-Politiker Rainer-Michael Lehmann ist integrationspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Wir sprachen mit dem Abgeordneten über den Siegerfilm der diesjährigen Berlinale. Rainer-Michael Lehmann teilte uns mit:

„Die Jury hat eine sehr gute Entscheidung getroffen. Das Thema bewegt uns tagtäglich. Man hat sich für einen Film entschieden, der uns alle angeht und betrifft. Noch nie standen die Filmfestspiele in Berlin nur für Feiern und Genuss mit Schampus. Hier geht es auch immer um hochaktuelle politische Themen. Als integrationspolitischer Sprecher der SPD im Abgeordnetenhaus bin ich der Jury auch sehr dankbar für diese Wahl. Das Millionenfache Leid der Flüchtlinge, das auf der Leinwand zu sehen ist, macht nachdenklich, das Werk geht in die Tiefe. Es zeigt auch, niemand verlässt seine Heimat gerne und ist nur auf der Suche nach einem besseren Leben. Diese geflüchteten Menschen sind vor Krieg und Terror geflohen. Vielleicht bewirkt dieses preisgekrönte Werk auch, dass Schreihälse vor Heimen von Flüchtlingen nochmals darüber nachdenken, ob man wirklich verbal oder sogar körperlich gegen diese notleidenden Menschen agieren soll. Kürzlich haben wir grauenvolle Blockaden von Bussen in Sachsen erlebt und eine pöbelnde Menschenmenge. Das wäre noch ein schöner Nebeneffekt dieses GOLDENEN BÄREN-Films, wenn die Schreier belehrt werden könnten.“ (Text: Bozena Behrens/Foto: VTN)