Fotos: Bozena Behrens
In Berlin-Charlottenburg tagte vom 14. bis zum 16. November das 53. Symposium des BME. Der „Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.“ (BME) wurde 1954 gegründet. Der im hessischen Eschborn ansässige BME ist als Dienstleister für rund 9.600 Einzel- und Firmenmitglieder tätig. Der Verband hat es sich zum Ziel gesetzt, den Erfahrungsaustausch für Unternehmen und Wissenschaft für die Beschaffungs- und für die Anbieterseite zu fördern. Offen ist der BME für alle Branchen und Unternehmensformen.
Die rund 2.000 Teilnehmer hörten 100 Referenten zu. Es fanden in Berlin-Charlottenburg 23 Fachkonferenzen statt. 100 Aussteller und Partnerunternehmen präsentierten sich an Ständen im Rahmen des 53. BME-Symposiums. Am Eröffnungspodium nahem u. a. Dr. Richard Lutz, CEO bei der Deutschen Bahn AG und Dr. Michael Nießen, CPO der Deutschen Post DHL Group teil. Am Abschlusspodium nahmen Bundesminister a. D. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CSU) sowie Dr. Ariane Reinhart, Mitglied des Vorstands der Continental AG und Bruce Dickinson teil. Bruce Dickinson gründete 1975 mit anderen Musikern die Heavy-Metall-Band Iron Maiden. Der Künstler teilte mit: „Die größte logistische Herausforderung ist nicht der Transport unseres Equipments im Umfang von rund 20 Tonnen, sondern die hohe Zahl der Konzertbesucher.“ So seien 1985 bei einem Auftritt in Rio de Janeiro mehr als 300.000 Fans dabei gewesen.
Dr. Silvius Grobosch ist der Hauptgeschäftsführer des BME. Er betonte: „Die geopolitischen Störfeuer verunsicherten die Märkte und würden immer mehr zu einer Belastung der Weltwirtschaft.“ Neben der voranschreitenden Globalisierung zwinge vor allem die stetig schneller werdende Digitalisierung ganzer Liefer- und Wertschöpfungsketten den Einkauf zum Handeln. „Er soll künftig Schrittmacher dieses Prozesses und aktiver Wegbereiter der digitalen Vernetzung zwischen mehreren Unternehmen sein. Seine Erfahrung hilft ihm, die neue Qualität in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Firmen erfolgreich durchzusetzen,“ sagte Dr. Grobosch. Nicht von ungefähr laute es ja: „Wir müssen die Zukunft managen, sonst managt die Zukunft uns“, so der BME-Hauptgeschäftsführer.
Der BME-Innovationspreis 2018 ging an die in Papenburg ansässige Meyer-Werft. Beim Schiffbau werden rund 75 Prozent aller Anteile auf internationalen Märkten beschafft. Rund 15 Millionen Einzelteile werden pro Schiff verbaut. Die Meyer-Werft muss pro Schiff 800 Lieferanten koordinieren. Klaus Lübbers ist Mitglied der Geschäftsleitung und für die Bereiche Einkauf und Logistik verantwortlich. Er betonte: „Unser Lieferantennetzwerk verantwortet 75 Prozent des Wertschöpfungsanteils unserer Projekte. Durch die Neuausrichtung unseres risikoorientierten Lieferantenmanagements binden wir dieses Netzwerk stärker ein und optimieren gemeinsam unsere Performance.“ Man sei bis Ende 2020 ausgelastet und habe so ganz nebenbei die Produktionszahl um 50 Prozent erweitert. Waren es bisher 2 Kreuzfahrtschiffe, die jährlich die Werft in Papenburg verließen, werden es demnächst drei sein. Das 54. BME-Symposium Einkauf und Logistik findet vom 13. November bis 15. November 2019 in Berlin statt. (Text: Volkert Neef/Fotos: Bozena Behrens)