Fotos: Bozena Behrens
Verleger und Medienmanager diskutierten am Kongress-Nachmittag über Marken und Vertrauen, über Globalisierung und Digitalisierung sowie über „New Work“ und „New Balance“
Über 500 Teilnehmer besuchten gestern den. Hochkarätige Redner und Top-Speaker aus Medien, Politik und Wirtschaft erwarteten die Gäste. Aus dem Kreis der Politik hielten Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein Westfalen, und Annalena Baerbock, Bündnis90/Die Grünen, die Keynotes. In der neuen Event-Location, dem Umspannwerk Alexanderplatz, ging es um die großen Themen der Zeitschriftenbranche: Pressefreiheit, wirtschaftliche Unabhängigkeit und Umgang mit den politischen und ökonomischen Herausforderungen.
Eröffnet wurde der Publishers' Summit am Morgen von VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann, der die Bundesregierung aufforderte, der E-Privacy-Verordnung in der vorliegenden Form nicht zuzustimmen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und auch Annalena Baerbock hoben in ihren Reden die Bedeutung der Presse als Garant für Freiheit und neutrale Berichterstattung hervor.
Am Nachmittag ging es um neue Ideen zur Zukunft der Arbeit. In seinem Impulsvortrag „New Work“ unterstrich Lars Joachim Rose, Mediengruppe KLAMBT, dass „New Work“ bei den Führungskräften anfangen muss, wenn Verlage junge Talente halten wollen. „Wir brauchen die Beteiligung von jungen Menschen, die uns mit ihren Ideen inspirieren“, so Rose. Anschließend formulierten junge Medienmacher beim Format „What´s Next“ was für sie in der Arbeitswelt der Zukunft besonders wichtig ist. Wie sich dabei zeigte, ist das Hauptproblem der Umsetzung anderer Arbeitsformen in den Verlagshäusern das Silo-Denken. Ohne Kulturwandel keine digitale Transformation, war hier die einhellige Meinung. Die besondere Verantwortung der Verlage beim Umgang mit Daten hob Dr. Alfons Schräder, Geschäftsführer Heise Medien, hervor: „Der Umgang mit Daten ist bei uns im Haus eine Kulturfrage.“
Der Leadership-Talk beschäftigte sich vor allem mit den Chancen und Risiken von Kooperationen und der Präsenz und Präsentation der Gattung im Handel. An dem Panel nahmen teil: Jörg Quoos, FUNKE Zentralredaktion, Thomas Lindner, FAZ, Jessica Peppel-Schulz, Condé Nast Germany, Andreas Schoo, FUNKE MEDIENGRUPPE und Philipp Welte, Hubert Burda Media. Welte hob hervor, dass „Medien wie Markenartikel agieren müssen“ und die Veränderungen im stationären Handel viel genauer beobachten und die Entwicklung antizipieren müssten. Das Panel zeigte sich grundsätzlich offen für Kooperationen. Es gäbe dabei aber trotz der GWB-Novelle Probleme. Das größte Hindernis sei dabei die Haltung des Kartellamts, das zum Teil eine andere Auffassung verträte, als der Gesetzgeber.
Am Abend traf sich die Branche mit 800 Gästen zur Publishers´Night. Der Präsident des deutschen Bundestages, Dr. Wolfgang Schäuble, und „Reporters Without Borders“ wurden auf der VDZ-Gala mit der „Goldenen Victoria“ ausgezeichnet. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde und der Schauspieler und Musiker Jan Josef Liefers weckten mit ihren sehr persönlichen Laudationes bei den Preisträgern und Gästen große Emotionen.
Quelle und weitere Informationen: https://www.vdz.de/