In Berlin fand im bcc am Alexanderplatz vom 25. bis zum 26. November der dena Energiewende-Kongress 2019 statt. Dena steht für Deutsche Energie-Agentur. Traditionell werden auch immer Preise vergeben im Rahmen des dena-Energiewende-Kongresses. In diesem Jahre ehrte man acht Unternehmen mit dem Energy Efficiency Award 2019. Die Würdigungen stellen auch unter Beweis, Investitionen in Klimaschutz und Energieeffizienz lohnen sich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das zeigen die vier Preisträger des diesjährigen Energy Efficiency Award. Die Auszeichnung wird an Unternehmen verliehen, die innovative und besonders erfolgreiche Wege gehen, um Energieverbrauch und klimaschädliche Emissionen zu senken. Schirmherr der mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Auszeichnung ist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
In diesem Jahr ehrte man:
Der Baustoffhersteller Adolf Gottfried Tonwerke GmbH gemeinsam mit dem Technologieanbieter Orcan Energy AG in der Kategorie Energiewende 2.0, für die Erschließung bislang ungenutzter Abwärme aus zwei Brennöfen für die Stromerzeugung.
Die Ostsee-Zeitung GmbH & Co. KG und die Energieberatung MV in der Kategorie Energieeffizienz: von clever bis digital, für die energetische Optimierung des Druckprozesses im laufenden Betrieb.
Die EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH und die Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz in der Kategorie Energiedienstleistungen und Energiemanagement, für den Aufbau eines energieeffizienten Nahwärmenetzes unter aktiver Einbindung seiner Nutzer.
Der Publikumspreis, der nach einem Live-Pitch im Rahmen der Preisverleihung verliehen wurde, ging an die GETEC heat & power GmbH (Magdeburg / Sachsen-Anhalt) und die Clariant AG (Podari / Rumänien) für ein CO2-neutrales Energieversorgungskonzept mit der Verwertung von Reststoffen als Energiequelle.
Andreas Kuhlmann ist Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. Er betonte bei der Preisverleihung: „Energieeffizienz und Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Doch wer intelligent investiert, schafft Vorteile für sein Unternehmen und seine Umwelt. Klimafreundliche Geschäftsmodelle funktionieren und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur integrierten Energiewende.“ Einer der zahlreichen Teilnehmer auf dem dena-Kongress war Philipp Rosengarten. Er ist Mitbegründer der „Clean Energy Global GmbH“. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Bismarckstraße in Berlin-Charlottenburg. Philipp Rosengarten teilte im Pressegespräch mit: „Mein Unternehmen ist heute hier, um die Energiewende für alle sicher zu stellen durch smarte modulare Wechselbatteriepakete für Heimspeicher und Elektroautos.“
Zum dena-Kongress 2019 im bcc am Alexanderplatz sprachen wir mit dem FDP-Politiker Henner Schmidt. Er gehört dem Berliner Abgeordnetenhaus an und ist in seiner Fraktion Sprecher für Infrastruktur- und Umweltpolitik. Henner Schmidt sagte: „Der dena-Energiewendekongress findet bei uns in Berlin statt und gibt uns wichtige Impulse für die Klimapolitik in unserer Stadt. Dieses Jahr gab es einen Schwerpunkt zur „Urbanen Energiewende“, der sich auf die besonderen Anforderungen der Umsetzung in den Städten bezog. Auch über Elektromobilität und die Zukunft des Heizens von Gebäuden wurde diskutiert. Die aktuellen Anregungen aus dem Kongress helfen uns, neue und verbesserte Ansätze für Berlin zu entwickeln, um unsere Klimaziele auf eine Weise zu erreichen, die machbar ist und die Menschen in unserer Stadt nicht unzumutbar belastet." Andreas Otto aus Pankow gehört ebenfalls dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Der GRÜNEN-Politiker ist Sprecher für Baupolitik, Sprecher für Berlin-Brandenburg,
Vorsitzender des Ausschusses für Europa- und Bundesangelegenheiten, Medien, Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen sowie Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Betriebe. Andreas Otto teilte im Pressegespräch mit: „Der DENA-Kongress hat zwei wichtige Erkenntnisse gebracht: Erstens - Klimaschutz, Einsparung und die Umstellung auf erneuerbare Energie sind inzwischen breit getragenes Allgemeingut. Und zweitens - das Erreichen der Klimaziele bedarf noch allergrößter Anstrengungen. Das Klimapaket der Bundesregierung wird von der Fachwelt sehr kritisch begleitet. Nicht nur Bündnisgrüne Podiumsteilnehmer warben auf dem Kongress für eine deutlich höhere CO2-Bepreisung, um die Energiewende zu beschleunigen. Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes stagniert in ganz Deutschland. Ob daran die beabsichtigten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten etwas ändern, muss sich noch erweisen. In Berlin will die Rot-Rot-Grüne Koalition durch aufgestockte Förderprogramme darüber hinaus zusätzliche Anreize geben.
In Berlin-Pankow wird demnächst eine weitere große Windkraftanlage errichtet. Dass der Windkraftausbau ansonsten in Deutschland stagniert und die Branche massiv Arbeitsplätze abbaut, erinnert fatal an den Niedergang der Solarproduzenten in Ostdeutschland. Dass ausgerechnet eine CDU-geführte Bundesregierung abermals einen zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig über die Klippe springen lässt, lässt den Kongressbesucher verwundert zurück.“
(Text: Volkert Neef/Foto: Bozena Behrens)