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Fotos: Wolfgang Behrens

Text: Ingrid Müller-Mertens

Bundespräsident Joachim Gauck lud am 11. und 12. September zum Bürgerfest in den Park und das Schloss Bellevue in Berlin ein.

Über 21.000 Gäste waren insgesamt gekommen, genossen das vielfältige Kultur- und Informationsprogramm, die kulinarischen Spezialitäten und natürlich das Privileg, den Schlossherren aus nächster Nähe zu sehen. Und Bundespräsident Joachim Gauck erschien dann auch bestens gelaunt, mit ebenso frohgestimmter Lebensgefährtin Daniela Schadt, legte einen popstarmäßigen Auftritt hin und genoss entspannt die Bewunderung der Menge. Mit liebenswerter Eitelkeit posierte das Staatsoberhaupt beim Rundgang unermüdlich mit Besuchern vor Fotoapparaten und Handyobjektiven, plauderte, schrieb Autogramme und wurde nicht müde, mit charmanter Zuwendung und pastoraler Innigkeit Hände zu drücken. Die sich um ihn drängenden Landeskinder waren entzückt.

 

Das besondere Anliegen von Joachim Gauck war auch bei diesem Fest die Würdigung des Ehrenamtes. In diesem Jahr stand es nun aktuell ganz im Zeichen der Flüchtlingshilfe. Über 5000 der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer aus ganz Deutschland waren am ersten Abend geladen. Ohne deren Engagement könnten Staat und Kommunen den derzeitigen Flüchtlingszuzug nicht bewältigen, so Gauck in seiner Begrüßungsrede. Die Hilfsbereitschaft in Deutschland führe zu einer "ernsthaften Hochstimmung", sagte er. "Aus der Sorge heraus erleben wir uns als fähige Menschen, die eine große Herausforderung bewältigen, das geht ein in unsere kollektive Erinnerung."

Natürlich gebe es auch Ängste angesichts der Herausforderungen, diese dürften aber nicht in Ressentiments münden. "Angst ist menschlich, aber wir dürfen ihr keine Kraft zugestehen." Insbesondere Deutschland habe in seiner Geschichte viel schwierigere, krisenhafte Situationen erlebt.

Zur Besichtigung freigegeben waren an diesen Tagen auch ausnahmsweise die sonst nur Staatsgästen vorbehaltenen Amts- und Repräsentationsräume des Schlosses. Mitmach-Aktionen für Jung und Alt rundeten das Programm ab: Sportbegeisterte konnten ein Handballtraining mit den Berliner Füchsen absolvieren. Für die jungen Gäste gab es neben einer Kinder-Ralley ein abwechslungsreiches Programm im "Bellevue Kunterbunt".

Zum Erfahrungsaustausch lud der "Ort der Begegnung" ein: Hier standen Gesprächspartner zu den unterschiedlichen Formen des Ehrenamtes für Fragen zur Verfügung. Ebenso konnten die Gäste mit einem Schnelltest für sich herausfinden, welches Ehrenamt am besten zu einem passt.

Moderator Eckhardt von Hirschhausen, gab dann allen Gästen noch einen guten medizinischen Hinweis mit auf den Weg: "Menschen mit Ehrenamt leben sieben Jahre länger als die ohne." Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken.

Fotogalerie: Bozena Behrens

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