Der Reinickendorfer Bezirksverordnete Dirk Steffel und Ministerpräsidentin a. D. Christine Lieberknecht (beide CDU)
Dem Vorsitzenden der CDU in Tegel, Dirk Steffel, ist wieder einmal ein ganz „großer Coup“ gelungen. Zu den „Tegeler Gesprächen“ am 25. September 2015 konnte er eine ehemalige Ministerpräsidentin begrüßen. Christine Lieberknecht war Landesmutter des Freistaates Thüringen von 2009-2014. Die Politikerin ist somit in die Geschichte als die 1. Ministerpräsidentin aus den Reihen der CDU eingegangen.
Seit 1990 gehört die Pfarrerin ununterbrochen dem Landtag an. Von 2009-2014 war sie auch Landesvorsitzende ihrer Partei. Vielfältig sind auch ihre Ämter gewesen, bevor sie Ministerpräsidentin wurde. Christine Lieberknecht hatte von 1990-1999 Ämter als Landesministerin inne, so für Kultusangelegenheiten und für den Bundesrat. Von 1999-2004 leitete die CDU-Politikerin als Präsidentin das Landesparlament. Von 2004 bis 2008 führte die Parlamentarierin ihre Fraktion. 2008 bekleidete sie das Amt der Sozialministerin, um 2009 zur Landesmutter gewählt zu werden im Landtag. Ihr Vorgänger Dieter Althaus gab nach einem Skiunfall, bei dem ein Mensch ums Leben kam, sein Amt ab. Dirk Steffel, der auch der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf angehört, erklärte: „Mittlerweile schauen wir heute auf das 47. Tegeler Gespräch. Als wir vor 15 Jahren unsere Gesprächsrunden eröffnet hatten, konnte niemand ahnen, wie erfolgreich diese Reihe werden würde. Bei der 1. Gesprächsrunde mit dem ehemaligen Bundesminister, Berliner Justizsenator und Bundestagsabgeordneten Rupert Scholz konnten wir gerade einmal 25 Gäste begrüßen. Heute zur Veranstaltung mit der ehemaligen Ministerpräsidentin Frau Lieberknecht haben sich über 100 Personen angemeldet, die auch alle gekommen sind.“ Eine Sorge treibt dem Tegeler CDU-Vorsitzenden immer noch Schweißperlen auf seine Stirn: „Kommt der Ehrengast auch wirklich? Sagt er oder sie nicht im letzten Moment noch ab?“ Glücklicherweise ließ bisher kein Ehrengast, sei es ein Bundesminister oder ein Ministerpräsident, den Reinickendorfer Bezirksverordneten im Stich. Ministerpräsidentin a. D. Lieberknecht zitierte in ihren Ausführungen den international bekannten tschechischen Schriftsteller Vaclav Havel (1938-2011). Der ehemalige Staatspräsident der damaligen Tschechoslowakei und später der Tschechischen Republik war schon in der CSSR ein Kämpfer für Freiheit und Menschenrechte. Seine letzten Worte, die er vor seinem Tode zu Papier gebracht hatte, waren: „Wir müssen uns auf unsere ursprüngliche geistlich moralische Substanz besinnen und das heißt: Verantwortung.“ In Westeuropa müssen die politischen Führungskräfte auch bereit sein, diese „Verantwortung nicht nur anzusprechen, sondern auch zu übernehmen.“ Auf die aktuelle Flüchtlingspolitik angesprochen, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete: „Im Jahre 1995 wurden in meinem Bundesland 8.800 Lehrlinge im Handwerk ausgebildet. Heute sind es gerade noch 2.200. Das liegt nicht daran, dass die Handwerkermeisterinnen und Handwerkermeister weniger ausbilden. Man findet einfach keine jungen Leute mehr.“ Man müsse die vielen Asylanten und Flüchtlinge auch als Chance sehen. Dirk Steffel stimmte dem zu und wies auf eine Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutsch Bundestages hin. „Im Jahre 2020, also in 5 Jahren, fehlen in Deutschland rund 1,8 Millionen Arbeitskräfte, Der demographische Wandel steht an. Hier heißt es auch klar und deutlich bei verantwortungsvollen Politikern, „Verantwortung zu übernehmen.“ Der Reinickendorfer Bezirksverordnete konnte nicht nur eine erstklassige Rednerin seinen Gästen anbieten. Die bekannten und beliebten Musiker „Das Flotte Duo – Simone & Holger“ versetzten alle Anwesenden nach Italien. Mit dem Titel „Komm ein bisschen mit nach Italien, komm ein bisschen mit ans blaue Meer“ und vielen weiteren Evergreens sangen sich Simone und Holger in die Herzen der Fans. Simone ist die bekannte Stimme der Berliner Rock n Roll Showband „Petticoat.“ Der Musiker, Sänger und Gitarrist „Holger“ gehörte einst der legendären Band „Western Union“ an. Bei Dirk Steffel in Tegel geben sich halt nur die Topleute aus Politik und Kunst die Klinke in die Hand. Der umtriebige Tegeler CDU-Vorsitzende blickt schon in die Zukunft. Man nähert sich bald dem 50. Tegeler Gespräch und da soll ein ganz, ganz besonderer Gast sich in Tegel einfinden. So sieht auch die angesprochene Verantwortung aus. An die Zukunft denken und seinen Gästen weiterhin hochkarätige Gesprächspartner repräsentieren.
Text und Fotos: Volker-Taher Neef
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