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FOTO: Senatsverwaltung für Wirtschaft  

Am 22. Dezember 2015 lud die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) zu einer Pressekonferenz ein. Die Studie "Internationalisierung der Berliner Wirtschaft" stellte man vor. Die IHK drückte es im Vorfeld so aus: „Das Auslandsgeschäft ist und bleibt ein wichtiger Motor der Berliner Wirtschaft. Auch im Jahr 2015 legen die Berliner Ausfuhren laut der aktuellen Statistik (Januar bis Oktober) - trotz eines in vielen Weltregionen schwierigen Umfelds - zu und folgen damit dem Aufwärtstrend der Vorjahre. Zahlreiche kleine und mittlere Berliner Unternehmen sind Treiber dieser Exportdynamik.“

Die Berliner Wirtschaft hat in diesem Jahr beim Export aufgeholt. Die IHK erwartet, das der Wert der Ausfuhren an die Rekordmarke von 13,6 Milliarden Euro aus dem Vorjahr „dicht heranreicht“, wie es IHK-Vize-Hauptgeschäftsführerin Melanie Bähr im Pressegespräch mitteilte. Von Januar-Oktober 2015 betrug die Summe bereits 11,6 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 4,2 %. Kräftige Zuwächse gab es demnach zuletzt beim Export in die USA und nach Polen. Dagegen ist das Russlandgeschäft weiter rückläufig. An der Befragung nahmen 352 Unternehmungen teil. Ferner ergab die Untersuchung, dass Saudi-Arabien für die Berliner Betriebe als Handelspartner sehr stark zugelegt hat. Das Öl produzierende Land kletterte von Rang 9 der Skala auf Platz 4. Vor Saudi-Arabien steht Frankreich. Einen großen Sprung hat auch China gemacht. Mittlerweile steht das Land auf Platz 5. Der Zuwachs beträgt 11 %. Die befragten Berliner Firmen teilten mit, das 86 % der aktuellen Geschäftsaktivitäten mit Partnern in Europa erfolge. Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt die Subsahara-Afrikaregion mit 8 %. Betrachtet man nur die Region „Kern-Europa“ so sehen fast ein Viertel aller Befragten den wichtigsten Markt mit Frankreich. Österreich liegt mit 20 % der Aktivitäten in Kern-Europa auf Platz 2. Großbritannien belegt mit 15 % den 3. Rang vor Niederlande mit 11 %. Beim Markt in Südamerika gilt festzuhalten, das Brasilien mit 11 % der wichtigste Partner ist. Es folgen Argentinien mit 5 % und Chile mit 3 %. Sami Bettaieb, IHK-Koordinator Internationale Märkte, sieht für die Berliner Firmen ein sehr hohes Potential im Iran. Das Land ist von Boykotten demnächst befreit und wird auf den Weltmärkten sich schnellstmöglich nach den Dingen umsehen, auf die man lange verzichtet hat. „Der Iran ist ein sehr spannender Markt. Berliner Firmen beleben jetzt wieder ihre alten Geschäftskontakte. Wir gehen von einem Potential von 10 Milliarden Euro aus und versprechen uns sehr viel für den Bereich Export.“ Das Fazit lautet also, die Berliner Wirtschaft, die Wirtschaftssenatorin und die IHK können entspannt auf das neue Jahr schauen. Die vorgelegten Zahlen spiegeln eine sehr gute Stimmung wieder. (Text/Bild: VTN)