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Eine große, rote Eins aus Holz, viele Eismurmeln aus Rote Beete und Karottensaft und eine Bambus-Geburtstagskerze, so feiern die Panda-Zwillinge Leni und Lotti im Zoo Berlin ihren ersten Geburtstag und durften sich über kühle Überraschungen auf Ihrer Außenanlage freuen. Dabei wurde vorwitzig die Bambuskerze erklommen, neugierig an den Eismurmeln geschleckt und ausgelassen miteinander gerangelt.
Vom winzigen, rosa Neugeborenen bis zu quirligen Jungtieren: Leni und Lotti haben in den vergangenen 365 Tagen eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Ihr Geburtsgewicht von unter 200 g haben sie inzwischen mehr als verhundertfacht. Heute bringen die beiden Pandamädchen jeweils rund 21 Kilogramm auf die Waage. Anfangs blind, nackt und völlig hilflos, erkunden sie mittlerweile selbstbewusst ihre Anlage, klettern geschickt und haben bereits einen gesunden Appetit auf Bambus entwickelt, auch wenn Mama Meng Mengs (12) Milch ihnen noch immer am besten schmeckt.
Nach einem Jahr hat das Panda-Team die zwei kleinen Racker natürlich schon richtig gut kennengelernt und sogar einige Unterschiede festgestellt. „Lotti ist die etwas wagemutigere von beiden, während Leni häufig einen Tick gelassener bleibt, aber zusammen sind sie ein echtes Dream-Team und ein großer Glücksfall für uns“, erklärt Revierleiter Norbert Zahmel. Die Zwillinge sind nach ihren Brüdern Pit und Paule bereits der zweite Panda-Nachwuchs, der im Zoo Berlin seinen ersten Geburtstag feiert. „Die Geburt von Leni und Lotti war ein besonderes Ereignis für den Zoo Berlin und wir freuen uns sehr, wie prächtig sich die beiden entwickelt haben. Mein herzliches Dankeschön gilt unserem engagierten Team und allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die die Pandafamilie in diesem ersten aufregenden Jahr begleitet haben“, betont Bärenkurator und Biologe Dr. Florian Sicks. „Bei weniger als 2.000 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum, ist jedes einzelne Jungtier ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tierart.“ Gleichzeitig ist der Zuchterfolg im Zoo Berlin auch Ausdruck einer sehr guten internationalen Kooperation mit der Panda Base in Chengdu und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfoschung (IZW) ohne die dieser großartige Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
Seit ihrer Geburt am 22. August 2024 ziehen die beiden kleinen Pandas nicht nur die Aufmerksamkeit des Berliner Publikums, sondern auch internationale Begeisterung auf sich. Der erste Geburtstag der beiden ist daher nicht nur ein Meilenstein für die Pandafamilie im Zoo Berlin, sondern ein riesiger Grund zur Freude für alle, die den Weg der Zwillinge mitverfolgt haben. Auch das chinesische Kulturzentrum hat im Panda-Pavillon mitgefeiert und kleine Überraschungen für die Zoo-Gäste vorbereitet.
Hintergrund
Ohne Schutzmaßnahmen wäre der Große Panda mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausgestorben. Der Große Panda ist ein einzigartiger Spezialist mit spezifischen Bedürfnissen. Dank intensiver Maßnahmen gegen Wilderei und zur Förderung von Schutzgebieten und Verbindungskorridoren haben sich die Bestände zwar etwas erholt, jedoch wird der Große Panda auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) mit knapp 2.000 Individuen im natürlichen Lebensraum als „gefährdet “eingestuft. Die vom Menschen verursachte Fragmentierung des Lebensraumes durch Straßen, Schienen und landwirtschaftliche Nutzflächen ist ein großes Problem für den Einzelgänger.
Im Zoo Berlin leben seit Sommer 2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am 22. August 2024 brachte Panda-Dame Meng Meng zwei Baby-Pandas zur Welt. Sie sind erst der zweite Panda-Nachwuchs, der jemals in Deutschland geboren wurde. /PM/