DSCF3298

Fotos: Bozena Behrens

In der Botschaft Russlands fand am 9. November 2015 eine Präsentation der touristischen Möglichkeiten Russlands statt. Vertreter der Reisebranche und Medienvertreter wurden zu Beginn der Tagung von dem Russischen Botschafter Wladimir Michajlowitsch Grinin begrüßt. Aus traurigem Anlass fand die Veranstaltung mit einer Schweigeminute statt. Über der Sinai-Halbinsel kamen bei einem Flugzeugabsturz einer russischen Passiermaschine 224 Menschen ums Leben. Die genauen Umstände des Unglücks werden noch geklärt.

Der Botschafter zeigte sich enttäuscht darüber, dass 23 Prozent weniger russische Gäste bisher Deutschland besucht haben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 10 Prozent weniger Deutsche haben in der gleichen Zeit Russland besucht. Trauriger Höhepunkt sei die Streichung der Flüge von Air Berlin im Sommer gewesen. Seit diesem Zeitpunkt finden keine Flüge mehr nach St. Petersburg statt. „Es ist ja natürlich, dass halbleere Flugzeuge niemanden erfreuen.“ Dabei haben „gerade Gäste aus Deutschland sehr großes Interesse an Russland und speziell St. Petersburg.“ Schließlich hat die Stadt mit 500 Brücken mehr Brücken anzubieten als Venedig. Nicht von ungefähr spricht man vom „Venedig des Ostens.“ Der Diplomat sprach auch an, momentan fände „sehr viel Anti-Werbung statt gegen Urlaubsreisen nach Russland. Dabei ist es doch gerade der Tourismus, der Menschen zueinander führt und Brücken baut. Tourismus ist Völkerverständigung und schafft zwischenmenschliches Vertrauen.“ Daher wolle man in Deutschland verstärkt ein ehrliches Bild über das Reiseland Russland darstellen. Aus diesem Grunde habe man Anfang Oktober 2015 ein spezielles Informationsbüro, das ausschließlich Tourismusexperten und Medienvertretern zur Verfügung steht, gegründet. Es trägt den Namen „VisitRussia“ und erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Allein St. Petersburg kann seinen Gästen aus aller Welt 6.000 Cafes und Restaurants anbieten. Zahlreiche Gebäude gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Einen besonderen Schub erhofft sich die russische Tourismusindustrie von zwei kommenden Ereignissen. Im Jahre 2016 findet die Weltmeisterschaft im Eishockey in Russland statt. Zwei Jahre später dann die Fußball-Weltmeisterschaft. Eine diplomatische Eiszeit zwischen den Völkern ist niemals angenehm. Da ein Sprichwort lautet: „Einmal sehen ist besser als 1.000 Mal hören“ ist eine Reise in das „Venedig des Ostens“ immer eine touristische Option für Gäste gerade aus dem deutschsprachigen Raum. Es darf ja auch mal daran erinnert werden, das faschistische Deutschland hat der Stadt, die damals Leningrad hieß, sehr viel Leid zugefügt. Hitler wollte die Stadt aushungern lassen. Genaue Todeszahlen der damaligen sowjetischen Bevölkerung gibt es nicht. Nach heutigen Schätzungen waren es rund eine Million Menschen aus dem heutigen St. Petersburg, die dem NS-Wahnsinn und seinem Terror zum Opfer fielen.

www.visit-petersburg.ru

Text: Volker-Taher Neef

{gallery}2015/St.Peterburg/,limit=0,random=1,width=100,height=100,gap_h=20,gap_v=20,displayarticle=1{/gallery}