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Spuren des Historikers und Theologen Prof. Dr. Johannes Janssen: Im Jahre 1829 kam in der niederrheinischen Stadt Xanten Johannes Janssen zur Welt. Der 1891 in Frankfurt am Main verstorbene Gelehrte war als katholischer Geistlicher und Historiker tätig, bis heute gilt er als einer der ganz großen Historiker unseres Landes. Zuerst erlernte Johannes Janssen den Beruf des Kupferschmieds, bevor er im westfälischen Recklinghausen das Gymnasium besuchte. In Münster studierte er erfolgreich katholische Theologie, danach in Bonn Geschichtswissenschaften; mit seiner Doktorarbeit über den Benediktinerabt Wibald von Stablo und Corvey, der von 1098 bis 1158 lebte, beendete Johannes Janssen sein zweites Studium. Bereits 1854 erfolgte seine Habilitation in Münster und danach wirkte er als Geschichtsprofessor in Frankfurt am Main.

Der Historiker war auch politisch sehr aktiv und gehörte als Abgeordneter der Zentrumspartei kurzzeitig, von 1875 bis 1876, dem Preußischen Abgeordnetenhaus an. Im Jahre 1880 verlieh ihm Papst Leo XIII. den Ehrentitel „Apostolischer Protonotar“, die offizielle Anrede für Träger dieser Würdigung ist bis heute „Hochwürdigster Herr Prälat.“ Nebenbei sei angemerkt, Papst Franziskus hat diesen Titel kurz nach seinem Amtsantritt 2013 abgeschafft. Nur die bereits ernannten noch lebenden Titelträger verfügen über Bestandsschutz. Als Historiker hat Prof. Johannes Janssen bis heute großen Einfluss auf junge Historiker, sein aus 8 Bänden bestehendes Werk „Die Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters“ gilt als Meisterwerk unter Geschichtswissenschaftlern, verfasst hatte es der Gelehrte in der Zeit von 1878 bis 1894. Schon kurz nachdem die deutschen Bände auf dem Markt waren erfolgte eine Übersetzung ins Englische. Weitere Werke von Johannes Janssen sind: „Schiller als Historiker“, 1879 erschienen; „Frankreichs Rheingelüste und deutschfeindliche Politik in früheren Jahrhunderten“, das Werk erschien 1883; „Joh. Friedrich Böhmer`s Leben, Briefe und kleinere Schriften“, aus dem Jahre 1868. Erzbischof Alois Benziger, der von 1864 bis 1942 lebte, war ein Privatschüler von Johannes Janssen. Die knapp 116.000 Einwohner zählende Ruhrgebietsstadt Recklinghausen ist bis heute sehr stolz auf die Tatsache, dass der berühmte Historiker und Theologe einst einige Jahre seines Lebens hier verbracht hat. Johannes Janssen besuchte das Gymnasium in Recklinghausen Altstadt und erlernte dort die alten Sprachen Latein, Alt-Griechisch und Hebräisch. An einem alten Fachwerkhaus in der Recklinghäuser Innenstadt erinnert ein Schild an den einstigen Bewohner, den blutjungen Gymnasiasten Johannes Janssen; eine Straße in Recklinghausen trägt den Namen „Johannes – Janssen - Straße“, der Platz vor dem Ikonenmuseum, dem einzigen Museum dieser Art in Westeuropa, trägt den Namen „Johannes – Janssen – Platz.“ Wer vor Ort die Wirkungsstätten des Johannes Janssen sich im westfälischen Recklinghausen ansehen möchte, braucht also nicht lange zu suchen, bis er fündig wird.
Anreise: Recklinghausen, die Stadt der Ruhrfestspiele, verfügt über einen Hauptbahnhof mit direkten Verbindungen zu den Metropolen Hamburg, Essen, Dortmund und Münster und über den Bahnhof Recklinghausen – Süd. Die Autobahnverbindung Oberhausen nach Hannover kreuzt die Ruhrgebietsstadt Recklinghausen. www.recklinghausen.de
Fazit: Die Stadt Recklinghausen ist erkennbar dankbar, den berühmten Historiker und Theologen Johannes Jansen als Einwohner unter sich gehabt haben zu dürfen. Das ist auch eine gute Mahnung an andere Städte: seit nett und freundlich zu den Schülern und Studenten, die in den Städten und Gemeinden leben, wenn sie auch nur auf Zeit oft dort zu Gast sind! Es könnten sehr berühmte Persönlichkeiten werden, nach denen man Straßen und Plätze später voller Stolz benennt! (Text/Foto: VTN)